Jantschke spielt im Club der Hunderter

Gladbachs Abwehr-Talent macht heute gegen den FSV Mainz 05 sein 100. Bundesliga-Spiel.

Mönchengladbach. Am Samstag ist es soweit: Bei Mainz 05 bestreitet Tony Jantschke sein 100. Bundesligaspiel für Borussia Mönchengladbach. „Gar nicht so schlecht für einen 23-Jährigen“, sagt Cheftrainer Lucien Favre und lacht verschmitzt, „aber er ist ein guter Junge, auch menschlich sehr sympathisch.

Man kann immer auf ihn zählen.“ Favre hatte das Talent des im sächsischen Hoyerswerda groß gewordenen Fußballers schnell erkannt. Als der Schweizer bei Amtsantritt in Mönchengladbach im Februar 2011 den Kader mit Sportdirektor Max Eberl durchleuchtete, Trainingseindrücke sammelte und die ersten beiden Spiele verstreichen ließ, war für ihn klar: Nicht Tobias Levels, sondern Jantschke ist im Kampf gegen den drohenden Abstieg der richtige Mann in der Viererkette rechts. Er sollte recht behalten.

Seitdem ist Jantschke, der dem Jugendinternat im Borussia-Park entspringt, beim Trainer gesetzt. „Tony ist sehr gut ausgebildet und spielt taktisch und technisch auf hohem Niveau“, lobt Favre, der sein gutes Händchen für aufstrebende Talente immer wieder nachweist, den 23-Jährigen in vollen Zügen. Und da Favre, wenn Not am Mann ist, von seinen Schützlingen auch Flexibilität verlangt, spielt Tony Jantschke heute in Mainz zum sechsten Mal in Folge für den an einem Schlüsselbeineinbruch laborierenden Spanier Alvaro Dominguez in der Innenverteidigung — neben Routinier Martin Stranzl. Und das mit einer verblüffenden Sicherheit. Jantschke macht wenig Aufhebens um seine Rolle: „Wichtig ist, dass mir ein kopfballstarker Mann wie Martin Stranzl zur Seite steht.“

Gladbachs Trainer wird wohl zum sechsten Mal in Folge seiner Erfolgsmannschaft vertrauen. „Warum sollte ich etwas verändern, was gut ist. Das Team funktioniert doch“, sagt der Trainer — in der Tat, und es gewinnt obendrein am laufenden Band, zuletzt sechsmal hintereinander. Dass Spieler, die im Augenblick nur zweite Wahl sind und in Lauerstellung liegen, mal aufmucken könnten, daran glaubt Favre nicht im entferntesten: „Die ziehen im Training alle super mit, machen sogar Extraeinheiten.“

Nach Havard Nordtveit (23) und Patrick Herrmann (22) ist Tony Jantschke (23) nun also der Dritte im Bunde, der von der jungen Garde in Favres Mannschaft die „100“ packt. Doch der Nächste lässt nicht lange auf sich warten: Torhüter Marc-André ter Stegen (21) kann die Schallmauer von 100 Bundesligaspielen Ende März des kommenden Jahres gegen Hertha BSC Berlin durchbrechen, ja, und zwischendurch ist auch der Trainer dran: Lucien Favre macht die 100 als Coach von Borussia Mönchengladbach am Freitag, 7. Februar 2014, gegen Bayer Leverkusen voll.