Last-Minute-Tor Gladbach gewinnt dank Thuram gegen Rom und wahrt Chance

Mönchengladbach · Weltmeister-Sohn Marcus Thuram hat Borussia Mönchengladbach mit einem Last-Minute-Tor alle Chancen auf die Zwischenrunde in der Europa League bewahrt.

Roms Nicolo Zaniolo (l), Gladbachs Florian Neuhaus (M) und Gladbachs Marcus Thuram (r) geraten nach einem Eckstoß zusammen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der Stürmer erzielte in der Nachspielzeit das Tor zum 2:1 (1:0)-Endstand am Donnerstagabend gegen AS Rom - der Bundesliga-Spitzenreiter kann in den abschließenden beiden Gruppenspielen beim Wolfsberger AC und gegen Basaksehir FK den Einzug ins Sechzehntelfinale aus eigener Kraft perfekt machen.

Thuram, Sohn des französischen 1998er-Weltmeister Lilian Thuram, brachte die 44 570 Zuschauer im Borussia-Park zum Jubeln (90+5.). Zuvor hatte Federico Fazio zunächst mit einem Eigentor (35.) die Führung für die Gastgeber erzielt, ehe dem Innenverteidiger in der 64. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich für die seit neun Pflichtspielen unbesiegte Roma gelang.

Die Borussia startete mutig in die Partie gegen den Tabellendritten der Serie A und setzte die Roma früh unter Druck. Der in die Startformation zurückgekehrte Kapitän Lars Stindl und der zuletzt angeschlagene Marcus Thuram sorgten im Angriff für Unruhe vor dem Tor der Gäste. Torjäger Alassane Pléa saß bis zu seiner Einwechslung in der 74. Minute auf der Bank.

Stindl gab den ersten Warnschuss ab (13.), Denis Zakaria verfehlte das AS-Tor aus gut 20 Metern knapp (16.). Laszlo Benes prüfte Roms Torwart Pau Lopez ebenfalls aus der Distanz (26.). Im Strafraum verteidigten die Gäste, die ihre vergangenen acht Pflichtspiele nicht verloren und in der heimischen Liga zuletzt dreimal gewonnen hatten, zumeist clever - bis Fazio eine flache Hereingabe von Thuram ins eigene Tor ablenkte.

In der Defensive stand Gladbach, das mit einem katastrophalen 0:4 gegen den Wolfsberger AC in die Europa League gestartet war, sich dann aber gesteigert hatte, über weite Strecken sicher mit einer Dreierkette. Trainer Marco Rose musste allerdings nach knapp einer halben Stunde auf Tony Jantschke verzichten, der mit anscheinend einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste (29.). Roms Javier Pastore kam anschließend nach einem starken Dribbling vor Borussia-Torwart Yann Sommer zum Abschluss (29.).

Im Hinspiel hatte Gladbach mit großem Kraftaufwand eine Niederlage verhindert und sich so im Rennen um den Einzug in die Zwischenrunde gehalten. Stindl hatte in letzter Minute per Elfmeter zum 1:1-Endstand getroffen. Dass am Donnerstagabend das Gladbacher Tor deutlich früher fiel, verhalf dem Bundesliga-Tabellenführer zwar zu mehr Selbstvertrauen - aber Rom wurde stärker.

Stindl verpasste kurz nach dem Wiederanpfiff die Chance auf das zweite Tor (48.). Die Roma verstärkte in der Folge ihre Offensivbemühungen mit effektiven Angriffen, die Gladbach in Bedrängnis brachten. Sommer hielt noch stark gegen Pastore (57.), beim Gegentor durch Fazio, der seinen Fehler wiedergutmachte, war er ohne Abwehrchance.