Borussia will freien Fall stoppen

Gladbach will dem Krisengerede am Samstag beim BVB nach neun sieglosen Spielen ein Ende bereiten.

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Mönchengladbach. Es gleicht einer „Mission Impossible“, einem nahezu unmöglichen Auftrag, den die Profis von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach am Samstag in Dortmund vor der Brust haben. Beim BVB wollen die Fohlen aus der aktuellen Krise (neun Spiele in Folge ohne Sieg) herausstürmen und den freien Fall ins Mittelmaß stoppen. Ausgerechnet Dortmund — da hat der VfL Borussia das letzte Mal vor fast 16 Jahren einen Triumph feiern können. Am 18. April 1998 gelang durch Tore von Pettersson und Pflipsen ein 2:1-Sieg.

Seither können die Gladbacher froh sein, wenn es am Ende zumindest für einen Punkt in der BVB-Arena gereicht hat. Und da Dortmund die eigene Krise längst überwunden hat, wieder im Vollgas-Modus agiert und so zurück auf Platz zwei in der Tabelle gestürmt ist, käme ein Erfolg der Gäste vom Niederrhein sicherlich einem kleinen Fußball-Wunder gleich.

Ein solches trauen sich die Fohlen — Krisengerede hin oder her — aber auch zu. So sagt Nationalstürmer Max Kruse: „Definitiv nicht der einfachste Gegner. Aber wir können in Dortmund etwas mitnehmen. Da erwartet keiner was von uns. Wir dürfen uns nicht verstecken, sollten mutig nach vorne agieren. Ich sehe unsere Chancen gar nicht so schlecht.“ In Dortmund wird sich auch zeigen, ob die jüngst verkündete vorzeitige Vertragsverlängerung mit Cheftrainer Lucien Favre den Fohlen zusätzlichen Auftrieb verliehen hat.

Offensiv-Genie Raffael Caetano de Araújo, kurz Raffael, hält das für nicht allzu weit hergeholt. Der 28 Jahre alte Brasilianer hat mit zwölf Toren und fünf Vorlagen als einziger VfL-Profi konstant gute Leistungen abgerufen. Dass er ein gutes Verhältnis zu Favre pflegt — beide arbeiteten schon in Zürich und Berlin zusammen — hat Raffael mehrfach bestätigt. „Als ich gehört habe, dass Favre verlängert, war ich sehr glücklich“, sagt Raffael. „Kompliment an Borussia. Das gibt es nicht oft in der Bundesliga. So in einer Krise zum Trainer zu stehen. Da habe ich schon andere Dinge erlebt. So ziemlich alle Spieler sind sehr zufrieden damit. Das gibt uns Vertrauen. Auch mir — Lucien Favre ist sehr wichtig für mich. Kein Trainer ist bislang so respektvoll mit mir umgegangen wie er.“

Raffael ist davon überzeugt, dass im Borussia-Park in den kommenden Jahren noch Großes erreicht werden kann. Und dass nun in Dortmund zurück in die Erfolgsspur gefunden wird. „Ich bin sehr optimistisch — auch wenn Dortmund eine Weltklassemannschaft ist. Aber davon sollten wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir wollen raus aus der Krise und einfach versuchen, wieder Spaß auf dem Platz zu haben. Ich habe keine Angst.“