Borussia will Hannover knacken

Die Gladbacher treffen auf die heimstarken Niedersachsen. Kramer fällt aus.

Foto: Dieter Wiechmann

Mönchengladbach. Unbesiegbar. Ein Wort, welches wiederholt gefallen ist, wenn jüngst an den Stammtischen der Republik über die Gladbacher Borussia geredet und diskutiert worden ist. Nun sind solche Superlative im Fußball ein bekanntes Phänomen, ebenso deren rasches Verfallsdatum.

Im Fall der Fohlen hält sich das „Unbesiegbar“ allerdings seit nunmehr zwölf Pflichtspielen in Serie. Wettbewerbsübergreifend. Meisterschaft, Pokal, Europa League. Noch kein einziges Mal hat die Mannschaft von Cheftrainer Lucien Favre in dieser noch jungen Saison den Platz als Verlierer verlassen müssen. „Das soll auch so bleiben“, sagt VfL-Verteidiger Tony Jantschke mit Blick auf das Duell am Samstag (15.30 Uhr) bei Hannover 96.

Die Niedersachsen zählen allerdings, gerade vor eigenem Publikum, zu jenen Prüfungen, die selbst ein momentan so gefestigtes Kollektiv wie das der Borussen erst einmal meistern muss. Hannover und unbesiegbar — das passt nämlich auch zusammen. Zumindest bei Heimspielen. Schalke, Hamburg und Köln hießen bislang die Gegner. 96 fegte alle drei weg. „Hannover zählt seit Jahren zu den heimstärksten Mannschaften der Liga“, sagt Jantschke. „Zudem haben sie bei den Bayern vor der Länderspielpause einen auf den Sack bekommen und wollen das nun gegen uns wiedergutmachen.“

Das zeigte sich beim nicht-öffentlichen Abschlusstraining am Freitag. Fast zwei Stunden lang bereitete Favre die Fohlen auf den Schlagabtausch mit den Niedersachsen vor. Es wurde viel geredet, verschiedene Abläufe simuliert. Und die Nationalspieler wie Xhaka, Kruse, Nordtveit oder Sommer, die Favre erstmals nach der Länderspielpause wieder alle im Training begrüßen konnte, hörten aufmerksam zu. Dennoch: Nur einmal mit dem Stammpersonal üben für einen Kontrahenten wie Hannover — eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. „Wir kennen das. Es sollte kein Problem sein. Es geht ja vielen anderen Klubs nach Länderspielen auch so“, sagt Favre.

In Weltmeister Christoph Kramer fällt im Mittelfeld eine wichtige Stütze aus. „Er hat sich von seinem Infekt noch nicht erholt und braucht eine Pause“, sagt Favre. Kramer ist mit durchschnittlich 13 Kilometern pro Spiel der laufstärkste Stammspieler der Liga. Sein Passspiel (88 Prozent kommen an) ist ebenfalls top. Nur Bayerns Xabi Alonso kann da mithalten.

Havard Nordtveit hat allerdings mehrfach bewiesen, dass er an der Seite von Granit Xhaka ein ähnliches Niveau auf Borussias Doppelsechs abliefern kann wie Kramer. Ebenfalls fehlen wird in der Hannoveraner Arena wohl auch Ibrahima Traoré. Der Flügelspieler ist erst spät von seiner Reise mit der Nationalelf Guineas zurückgekehrt.