Bundesliga-Freitagsspiel Bremen kann wieder Spektakel - „Das ist unsere Mentalität“
Mönchengladbach (dpa) - Mit Trainer Florian Kohfeldt kann Werder Bremen auch wieder Spektakel. Im mühsamen Kampf um den Klassenerhalt haben den jungen Coach beim 2:2 (0:2) gleich drei Dinge begeistert.
„Das war ein mitreißendes Spiel unter nicht einfachen Bedingungen und wir haben auch gute spielerische Aktionen gehabt“, befand Werders Trainer nach dem Remis bei Borussia Mönchengladbach. Am meisten imponierte dem 35-Jährigen allerdings die Tatsache, dass sein Team nach einem Zwei-Tore-Rückstand eine spektakuläre Aufholjagd inszenierte. „Das ist sehr wichtig für die Moral auf dem langen Weg im Abstiegskampf“, meinte Kohfeldt.
Abstiegskampf? Eigentlich strotzt die Elf von der Weser vor Selbstbewusstsein. Auch Philipp Bargfrede war angetan von der Werder-Leistung. „Das war richtig gut, das ist unsere Mentalität“, sagte der Mittelfeldspieler, der am Samstag seinen 29. Geburtstag feierte. Dem Ex-Gladbacher Max Kruse war das 2:2 sogar zu wenig. „Mich ärgert, dass wir so ein Spiel nur unentschieden spielen„, meinte Bremens Torjäger. Doch Kruse gab auch zu, dass die Mannschaft in der ersten Spielhälfte im Tiefschlaf gewesen sei. Da zeigte Werder eher sein Abstiegsgesicht.
Vor allem die Art und Weise der Gegentreffer stimmte bedenklich. Beim frühen 1:0 durch Denis Zakaria half Bremens Thomas Delaney kräftig mit, als er den Schweizer mit einem unfreiwilligen Doppelpass bediente. Den zweiten Borussia-Treffer erzielte gar ein Bremer allein: Niklas Moisander lenkte eine scharfe Hereingabe von Zakaria, der diesmal von der rechten Seite kam, in das eigene Tor. Da wurde deutlich, warum Bremen im unteren Tabellendrittel steht.
Dann wurden die 52 211 Zuschauer bei eiskaltem Schneetreiben im Borussia-Park Zeugen einer tollen Aufholjagd, die Delaney mit einem Kopfballtor nach knapp einer Stunde einleitete und der eingewechselte Aron Johannsson zum 2:2 (78.) erfolgreich abschloss. „Das haben die Jungs super gemacht“, befand Kohfeldt.
Für die Gladbacher war es im Kampf um einen internationalen Startplatz ein Rückschlag. Nach dem Erfolg in Hannover und dem Ende der Niederlagenserie von vier Spielen hatte man sich im Borussia-Park mehr erhofft. „Das muss uns natürlich ärgern. Mit einem Sieg hätten wir uns von den Mannschaften hinter uns absetzen können und wären vorne wieder reingerutscht“, sagte Borussia-Sportdirektor Max Eberl.
Knackpunkt war wohl der frühe Verlust beider defensiver Mittelfeldspieler. Zakaria wurde zur Pause ausgewechselt, weil er am Rande eines Platzverweises stand, Christoph Kramer musste in den zweiten 45 Minuten mit einer Wadenverletzung raus. „Da fehlen dann zwei zentrale Spieler und die Stabilität war nicht mehr da“, befand Eberl. Zudem fehlten ja auch noch acht verletzte Profis.
Am kommenden Samstag in Leverkusen (18.30 Uhr) geht es für die Gladbacher wohl um die letzte Chance, doch noch mal an das obere Tabellendrittel anzudocken. „Wir müssen den Fokus jetzt auf Leverkusen in der kommenden Woche richten. Das wird ein sehr wichtiges Spiel für uns“, sagte Torschütze Zakaria.