6:1 über Gladbach BVB zerlegt die Fohlenelf
Dortmund. Bester Angriff, beste Abwehr - Borussia Dortmund wird immer mehr zu einem echten Titelaspiranten.
Mit dem 6:1 (3:0) gegen Borussia Mönchengladbach festigte das Team von Trainer Peter Bosz die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga und feierte eine berauschende Generalprobe für das Champions-League-Duell am Dienstag gegen Real Madrid. Dank der Treffer des kongenialen Duos Maximilian Philipp (28./38.) und Pierre-Emerick Aubameyang (45./49./62.) sowie Julian Weigl (79.) vor 81 360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park baute der Pokalsieger den Abstand zum drittplatzierten Topfavoriten FC Bayern auf drei Punkte aus und blieb auch im 41. Heimspiel in Serie ungeschlagen.
Dagegen verloren die Gladbacher nach der zweiten Saisonniederlage vorerst den Anschluss an die internationalen Plätze. Im 91. Ligaduell mit der anderen Borussia blieben sie den Nachweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Immerhin gelang es Lars Stindl (66.) mit seinem Treffer zum 1:5, die Dortmunder Abwehr erstmals in dieser Saison nach 515 Minuten zu überwinden.
„Wir haben heute unseren Meister gefunden“, sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking ziemlich frustriert. „Wir müssen leider akzeptieren, dass wir heute nur ein Gegner waren. Das Spiel müssen wir schnell abhaken!“ BVB-Torschütze Weigl strahlte dagegen und konnte sein Glück kaum fassen. „Traumhaft! Ich bin jetzt richtig, richtig kaputt. Aber genau das habe ich mir immer gewünscht“, sagte der 22-Jährige nach seinem ersten Bundesliga-Treffer. Bosz lobte nicht nur sein Traumduo im Sturm, sondern die „sehr gute Mannschaftsleistung“.
Im fünften Spiel in den vergangenen 15 Tagen setzte BVB-Coach Bosz auf Rotation. Im Vergleich zum Duell mit Hamburg (3:0) baute der Niederländer die Startelf auf fünf Positionen um. So feierten die zuletzt verletzten Mario Götze und Jeremy Toljan ihr Comeback. Dagegen nahmen die Gladbacher im Vergleich zum Spiel gegen Stuttgart (2:0) nur einen Wechsel vor. Selbst der angeschlagene Weltmeister Christoph Kramer war dabei; er lief wegen eines Nasenbeinbruchs mit einer Gesichtsmaske auf.
Trotz der vielen personellen Änderungen und der zurückliegenden Terminhatz übernahm der BVB von Beginn an die Regie. Dennoch kamen die defensiven Gäste zur ersten Chance, als Thorgan Hazard am Ende eines sehenswerten Konters mit einem Schuss aus 15 Metern an BVB-Keeper Roman Bürki scheiterte.
Doch mit zunehmender Spielzeit spielte Dortmund geradezu meisterlich auf. Bei zwei guten Chancen von Pierre-Emerick Aubameyang binnen zwei Minuten (25./26.) deuteten sie erstmals Torgefahr an. Im dritten Anlauf wurde das dominante Spiel dann doch belohnt. Ein sehenswerter Pass in die Tiefe von Julian Weigl, der erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, ebnete den Weg zur Führung. Nach Flanke von Aubameyang erzielte Neuzugang Philipp mit einem Volleyschuss seinen bereits dritten Saisontreffer.
Dieses Tor hob den Unterhaltungswert der Partie beträchtlich. Der BVB kombinierte von nun an nach Herzenslust. Allein das Duo Philipp/ Aubameyang brachte die Gladbacher Deckung gehörig ins Wanken. Das 2:0 durch Philipp nach Zuspiel von Toljan und das 3:0 durch Aubameyang nach Vorarbeit von Philipp sorgten schon vor der Pause für die Entscheidung. Zumal bei den Gästen zwei Chancen von Stindl (41.) und Hazard (43.) ungenutzt blieben.
Doch der Torhunger des BVB war damit noch lange nicht gestillt. Ähnlich überzeugend wie in der 1. Halbzeit wurden dem zuvor hochgehandelten Gast die Grenzen aufgezeigt. Zwei weitere Treffer von Aubameyang, der damit um ein Tor am bisher in der Torjägerliste führenden Robert Lewandowski (7) vorbeizog, rundeten die Gala ab. dpa