Damenhockey: Neues Märchen im Gladbacher Hockey-Park

Die deutschen Spielerinnen zählen zum Kreis der Medaillenanwärter.

Mönchengladbach. Vor fast genau sieben Jahren erlebte die deutsche Herrenhockey-Nationalmannschaft ihr Sommermärchen. Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im eigenen Land schrieben die Spieler des damaligen Bundestrainers Bernhard Peters ein Stück Sportgeschichte.

Auch Rebecca Grote verfolgte die WM im Mönchengladbacher Hockeypark damals als 14-jährige Teenagerin. Mittlerweile ist sie Spielführerin der deutschen U 21-Nationalmannschaft und möchte mit ihren Teamkolleginnen ab dem heutigen Samstag ihr eigenes Stück WM-Geschichte im Hockeypark schreiben.

„Ich kann seit Wochen an nichts mehr anderes denken. Wenn ich auf dem Platz stehe, werden die Emotionen von 2006 wieder hochkommen“, frohlockt Grote.

„Es war unsere Verpflichtung, auch unseren jungen Damen mal eine WM im eigenen Land zu ermöglichen“, sagt DHB-Präsident Stephan Abel. Das Turnier soll möglichst vielen Spielern helfen, den Sprung ins Olympia-Team für die Spiele in Rio 2016 zu schaffen. Kurzfristig verfolgen die U 21-Talente von Bundestrainer Marc Herbert ein anderes Ziel. „Wir wissen, dass wir an einem guten Tag jeden Gegner schlagen können. Unser erklärtes Zwischenziel ist das Halbfinale“, sagt Herbert.

Dass man auf dem Weg dorthin in der Vorrunde mit Belgien, Spanien und England ausschließlich auf europäische Teams trifft, ist den Verantwortlichen des DHB ebenso ein Dorn im Auge wie das 16-köpfige Teilnehmerfeld. „Eine WM mit weniger Nationen und dafür einer größeren Leistungsdichte wäre für alle interessanter“, so Stephan Abel.

Ungeachtet dessen ist die Vorfreude auf die erstmals auf zwei Spielfeldern ausgetragenen Titelkämpfe beim Gastgeber riesengroß. „Die WM ist ein Meilenstein in der Entwicklung unserer Toptalente“, sagt DHB-Sportdirektor Heino Knuf. Gemeinsam mit den Niederlanden, Argentinien und Südkorea gehört die deutsche Auswahl zum engeren Kreis der Medaillenanwärter. Dabei könnte sich der Heimvorteil als entscheidender Faktor erweisen.

„Die Unterstützung von Freunden und Verwandten wird helfen, mit der großen Anspannung umzugehen“, glaubt Trainer Marc Herbert. Seine Spielerinnen haben sich für die WM, die für den Gastgeber am Samstag um 17 Uhr mit der Partie gegen Belgien beginnt, ein Handyverbot auferlegt. Wer Sportgeschichte schreiben möchte, der darf sich eben nicht ablenken lassen.