Die Borussia sucht einen Knipser
Freitag gastiert der Bundesligist in Frankfurt. Europa League-Plätze sind greifbar.
Mönchengladbach. Der Marsch auf Rom mit rund 10000 Anhängern spukt noch zahlreichen Gladbach-Fans im Kopf herum. Selbst wenn das sportliche Ergebnis bei Lazio mit den hochfliegenden Erwartungen nicht Schritt halten konnte, die Landung unsanft endete.
Gleichwohl äußert Max Eberl, Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, vor dem Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt die Hoffnung, dass die Fans ein solches Erlebnis nicht nur „ganz oft, sondern ganz schnell“ wiedererleben können. Elf Spiele mit dem Auftakt in der Mainmetropole und mögliche 33 Punkte bleiben der Mannschaft von Trainer Lucien Favre noch, die Voraussetzungen zu einer erneuten Qualifikation für die Europa League zu legen.
Nur ein Sieg trennt die Gladbacher von den begehrten Plätzen im oberen Tabellendrittel. Das ist nicht viel, aber auch nicht unbedingt wenig, angesichts des Gedränges in dieser Tabellenregion und der Ambitionen der Konkurrenten — ob es nun Freiburg, Mainz, Hamburg, Hannover, Schalke oder Stuttgart ist.
Ambitionen hat auch noch Mike Hanke, dessen Abschied zum Saisonende beschlossen ist, wie er der WZ sagte: „Ich werde mich bis zum letzten Tag reinhängen. Ich will helfen, dass diese fantastischen Fans erneut durch Europa reisen dürfen.“ Hanke, der zu den bestbezahltesten Spielern zählt, muss seinen Platz räumen, weil der Club die Kaderstruktur verändern will. Speziell Trainer Lucien Favre fehlt es seit dem Abgang von Marco Reus an Schnelligkeit im Offensivspiel.
Die spannende Frage wird sein, wer im Sommer die von Hanke freigemachte Planstelle im Angriff neben Luuk de Jong einnimmt? Das Anforderungsprofil ist klar: Der Kandidat muss ein mit nachweislich guter Torquote erprobter und etablierter Stürmer sein, der als Stammspieler gesetzt ist. Zumal in Peniel Mlapa und Branimir Hrgota bereits zwei junge Ausbildungsspieler im Kader stehen. Günstigstenfalls kostet der Neue keine Ablösesumme. Etliche Millionen wie bei Luuk de Jong gibt das Budget nicht her. Mutmaßlich kommt der Neue aus dem Ausland und nicht aus der Bundesliga. Auslaufende Verträge in der Liga bieten zwar Claudio Pizarro (FC Bayern), Ciprian Marica (Schalke), Andrej Voronin (Düsseldorf) und Ivan Santini (Freiburg). Alle Kandidaten erfüllen jedoch nicht alle Anforderungskriterien Favres.