Borussia Mönchengladbach Eberl macht echtes Schnäppchen - Die Eckdaten zu Gladbachs Embolo-Deal

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach verpflichtet Breel Embolo für deutlich weniger als Schalke damals bezahlte und sichert sich gegen mögliche Erfolgslosigkeit ab. Bei Schalke wird man über den Deal trotzdem froh sein.

Der Gladbacher Tobias Strobl und der Bald-Gladbacher Breel Embolo kämpfen um den den Ball.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Als Schalke 04 Breel Embolo im Sommer 2016 vorstellte, passierte das mit viel Brimborium. Ein extra produziertes Video zeigte die Clubs, die die Königsblauen angeblich alle im Kampf und das Schweizer Sturmtalent ausgestochen hatten. Drei Jahre später ist die Begeisterung der Ernüchterung gewichen.

Breel Embolo verlässt Schalke 04 und wird in der kommenden Saison für Borussia Mönchengladbach stürmen. Er wechselt, weil er bei den Knappen nie den Durchbruch schaffte (Was auch an seinem großen Verletzungspech gelegen haben kann), Schalke lässt ihn ziehen, weil sie es sich quasi gar nicht anders leisten können. Der Revierklub soll lange nicht mehr so viel Geld ausgeben können wie noch früher. Mehrere Spieler, die als Verstärkung gehandelt wurden, kann man sich in Gelsenkirchen angeblich nicht leisten. Auch der Poker um Fortuna Düsseldorfs Benito Raman deutet darauf hin.

Gladbachs Manager Max Eberl hat sich in den Verhandlungen um Embolo also in einer hervorragenden Ausgangposition befunden. Die er anscheinend auch genutzt hat. Als Fixbetrag überweist Borussia Mönchengladbach wohl nur 10 Millionen Euro nach Gelsenkirchen, so berichtet es die Bild. (Zuvor war auch über ein leicht höheren Sockelbetrag berichtet worden.) Hinzukommen sollen pro Jahr eine weitere Million Euro für jede Saison, in der Embolo bei der Fohlenelf 25 oder mehr Spiele absolviert. Die Bonus-Zahlungen sind für 4 Jahre ausgelegt, so lange soll der Vertrag von Embolo am Niederrhein nämlich laufen. Bis 2023 müssen die Gladbacher also maximal 14 Millionen Euro bezahlen, für einen Spieler der Schalke vor 3 Jahren noch mehr als 26 Millionen Euro kostete.

Bei Gladbach sichert man sich mit den erfolgsabhängigen Bonuszahlungen ab, denn sollte Embolo am Niederrhein seine Verletzungsmisere nicht überwinden können und für die Fohlenelf nicht so häufig wie gewünscht auf dem Platz stehen, zahlen die Gladbacher immerhin nur 10 Millionen Euro für den Schweizer.

Bei den Verantwortlichen der Königsblauen dürfte man über den Deal trotzdem froh sein, denn Embolos Vertrag läuft in zwei Jahren aus. Falls er in dieser Saison wieder nicht den Durchbruch geschafft hätte, wäre es für die Knappen noch ein viel größeres Verlustgeschäft geworden. Außerdem steht auf Schalke ein Umbruch an, man wird also froh sein, für den 22-Jährigen noch einen zahlungskräftigen Abnehmer gefunden zu haben. Bei einigen anderen Wechselkandidaten im S04-Kader könnte das schwieriger werden.