Ein bitteres Jubiläum

Marco Reus erzielt das 2.500. Tor für die Borussia. Ein Sieg gegen Mainz bleibt ihm verwehrt.

Mönchengladbach. Marco Reus hat ein tolles Spiel abgeliefert, zwei wunderschöne Tore erzielt und sich mit dem 2500. Treffer in der Bundesliga-Geschichte von Borussia Mönchengladbach einen Eintrag in der nächsten Vereins-Chronik gesichert. Doch das alles interessierte den Offensivspieler nach der 2:3-Heimpleite gegen Mainz 05 überhaupt nicht.

Zu sehr überwog bei dem 21-Jährigen die Enttäuschung darüber, dass seine Borussia saisonübergreifend mit dem 9. sieglosen Liga-Spiel in Folge auf eigenem Platz einen Negativ-Rekord aufgestellt hat - so etwas gab es beim VfL noch nie in 43 Jahren Fußball-Bundesliga.

"Es ist nicht in Worte zu fassen", so Reus zunächst, "was bringt das schönste Tor, wenn man nicht mit der Mannschaft Erfolg hat? Davon kann ich mir nichts kaufen. Ich hätte lieber in der 90. Minute ein Eier-Tor gemacht und gewonnen." Derby-Triumph verpufft, von Köln auch noch die Rote Laterne zurückbekommen - solche Tiefschläge schlagen auch einem Typen wie Reus auf’s Gemüt.

"Dass wir das Spiel nach zwei Führungen nicht über die Bühne bekommen, ist echt bitter und enttäuschend. Das kann eigentlich nicht sein, und wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen. Wir müssen die Fehler in dieser Woche klar ansprechen und abstellen."

Auch Team-Kollege Igor de Camargo war nach dem Schlusspfiff vollkommen bedient, haderte mit Schiedsrichter Babak Rafati, der nach einem Zusammenprall des VfL-Stürmers im Strafraum mit dem Mainzer Ersatz-Keeper Martin Piekenhagen weiterspielen ließ. "Es war ein Elfmeter, der Torhüter hat mich voll mit seinem Bein erwischt. Doch das ist jetzt eh vorbei."

Dass die Borussia den bitteren Abgang in die Zweite Liga noch verhindern kann, davon sind de Camargo und Reus allerdings überzeugt: "Wir haben noch genügend Spiele, um das Ruder noch herumzureißen. Da bin ich zuversichtlich", so der Brasilianer mit belgischem Pass.

Kumpel Reus zeigt sich ebenfalls kämpferisch: "Wir haben die Qualität, um in der Liga zu bleiben. Ich mache mir da keine Sorgen. Natürlich stecken wir im Abstiegskampf und müssen den Kampf auch annehmen. Wir müssen da unten einfach rauskommen."

Und dass Spitzenreiter Borussia Dortmund sich am Samstag gegen angezählte Gladbacher auf den nächsten "Dreier" freuen darf, ist für Reus alles andere als selbstverständlich. "Das ist ja gerade unsere Chance. Jeder Gegner ist schlagbar. Wir fahren nach Dortmund und wollen dort was Zählbares mitnehmen."