Ex-Gladbacher: Mit Reus gegen die Griechen

Christian Kulik favorisiert den Noch-Gladbacher.

Mönchengladbach. „Deutschland hat gute Chancen, die EM zu gewinnen, aber Bundestrainer Jogi Löw sollte gegen die beinharten und kompakten Griechen unbedingt Marco Reus einsetzen“, sagt der frühere Spieler von Borussia Mönchengladbach, Christian Kulik (59), der WZ. Er muss es eigentlich wissen: Obwohl „Chris“ es nie in die Fußball-Nationalelf schaffte, ist der ehemalige Mittelfeldstratege mit 66 Einsätzen Gladbachs Rekordspieler auf der Europa-Bühne.

Für den feinen Techniker, der in seiner Glanzzeit in der legendären Fohlenelf den Ball so liebevoll streichelte, wie Antonio Stradivari seine Geigen, verkörpern die Jungs von Bundestrainer Jogi Löw einfach die „beste Mischung“ aller Teams. „Die Abwehr steht sehr sicher, davor die erfahrenen Kämpfer Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger, der elegante Spielmacher Mesut Özil und vorne torgefährliche Leute wie Mario Gomez oder Miro Klose. Das passt doch alles bestens zusammen.“

Einen großen Wunsch hat Kulik dennoch vor dem Spiel heute Abend gegen Griechenland: „Marco Reus hat eine sensationelle Saison hingelegt. Der beste Offensivspieler der Liga hat einfach eine EM-Chance verdient. Jogi Löw sollte ihn für die bislang nicht gerade überragenden Podolski oder Müller im Viertelfinale bringen.“ Kulik erklärt auch warum: „Der schnelle und kampfstarke Reus ist genau der richtige Mann, um das Abwehrbollwerk der Griechen zu knacken.“

Am Fernseher erlebt Kulik die EM und erinnert sich an die Uefa-Pokal-Siege 1975 und 1979 und die vielen internationalen Schlachten mit der Borussia. „Diese Partien in Mailand, Liverpool und Barcelona waren meine persönlichen Länderspiele, es sind bis heute unvergessliche Erlebnisse.“

Kein Wunder, dass Kulik die Rückkehr der „Fohlen“ auf die europäische Bühne kaum erwarten kann. „Ich freue mich riesig auf die internationalen Spiele.“ Kulik schwärmt: „Diese Abende haben doch ein ganz besonderes Flair. Dass die Borussia wieder dabei sein wird, ist sensationell. Das wird unsere EM.“