Von de Jong bis Hoilett: Gladbachs Kandidaten

Bis zum 2. Juli will Sportdirektor Max Eberl den Kader für die neue Saison „weitestgehend zusammen haben“.

Mönchengladbach. EM-Fieber? Fehlanzeige. Stippvisite beim großen Fußballfest in Polen und der Ukraine? Keine Zeit. Max Eberl hat daheim alle Hände voll zu tun. „Ich will im Moment nicht mehrere Tage von Gladbach weg sein, dafür tut sich in Sachen Kaderplanung einfach noch zu viel“, sagt der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.

Es gilt, das Fundament für eine weitere erfolgreiche Spielzeit in Deutschlands Eliteliga zu legen. Gladbach ist nach fast 16 Jahren auf die europäische Bühne zurückgekehrt, im August stehen die Play-offs zur Champions League an. Eberl ist zusammen mit Cheftrainer Lucien Favre bemüht, einen Kader zu formen, der internationalen Ansprüchen gerecht wird — und parallel das Tagesgeschäft Bundesliga mit Bravour meistert.

Eine Sisyphusarbeit, schließlich haben die Abgänge der Leistungsträger Marco Reus (Dortmund), Dante (FC Bayern) und Roman Neustädter (Schalke 04) zwar über 20 Millionen Euro Transfereinnahmen in die Kasse gespült, aber auch gewaltige Lücken im Kader hinterlassen. „Du kannst einen Reus nicht eins zu eins ersetzen. Allein dafür müssten wir 25 Millionen in die Hand nehmen“, sagt Eberl.

Mit dem schweizer Mittelfeldspieler Granit Xhaka (19) vom FC Basel ist ihm bereits ein 8,5 Millionen Euro teurer Transfer-Coup gelungen. Für die Offensive sind Peniel Mlapa (21) aus Hoffenheim und der Schwede Branimir Hrgota (19/Jönköpings Södra) gekommen.

Als weitere Verstärkungen für den Sturm werden Spieler wie Luuk de Jong (21,Twente Enschede), David Hoilett (22, Blackburn Rovers), Raffael (27, Hertha BSC), John Guidetti (20, Manchester City) und Ola Toivonen (25, PSV Eindhoven) mit Gladbach in Verbindung gebracht. Als heißeste Kandidaten für die Dante-Nachfolge gelten Mapou Yanga-Mbiwa (23, Montpellier) und Álvaro Domínguez Soto (23, Atletico Madrid).

Bis zum Trainingsstart am 2. Juli will Eberl „die Mannschaft weitestgehend zusammen haben“. Die Euphorie der Fans ist derweil riesig. 30 000 Dauerkarten hat der Klub für die neue Saison abgesetzt — Rekord. Der Verkauf ist mittlerweile eingestellt worden. Max Eberl verspricht dem erwartungsfrohen Anhang: „Wir sind mit ein paar Spielern und deren Vereinen im Gespräch, und wir werden gute Lösungen präsentieren.“