Favres Dämpfer für Xhaka und de Jong: "Die Bundesliga ist härter - das sieht man"
Rottach-Egern. Am Freitag endet das Trainingslager von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach in Rottach-Egern am Tegernsee, von München aus geht es zurück in die Heimat. Am Donnerstagnachmittag zog Trainer Lucien Favre ein Fazit.
Herr Favre, eine Woche am Tegernsee geht zu Ende. Sind Sie mit dem Verlauf des Trainingslagers zufrieden?
Lucien Favre: ich bin zufrieden. Wir haben sehr hart gearbeitet, fast immer zweimal am Tag trainiert. Fast alles wurde mit dem Ball gemacht. Es war sehr intensiv. Die verletzten Spieler kommen langsam zurück. Alexander Ring trainiert wieder mit der Mannschaft, Patrick Herrmann ab Montag, Mike Hanke ist auch auf einem guten Weg. Leider hat sich Roel Brouwers beim Spiel gegen 1860 München an den Adduktoren verletzt.
Sie haben sich ein Bild von den neuen Spielern machen können. Wie ist Ihr Eindruck?
Favre: Luuk de Jong hat wegen einer Mandeloperation wenig trainiert. Er ist noch nicht bereit, das sieht man. Es ist unmöglich, ihn zu beurteilen derzeit. Bei ihm und bei Granit Xhaka sieht man, dass das Tempo hier höher ist und die Zweikämpfe härter sind als in den Niederlanden und der Schweiz, wo sie vorher gespielt haben. Der Konkurrenzkampf ist da.
Wie zufrieden waren Sie mit den beiden Testspielen?
Favre: Gegen 1860 München am Mittwoch hat eine sehr junge Mannschaft gespielt. Es standen gegenüber dem Birmingham-Spiel sieben neue Spieler auf dem Platz. Die jungen Spieler haben viele Fortschritte gemacht. Sie sind nicht weit entfernt oder schon bereit für einen Einsatz. Das war zu sehen.
Igor de Camargo hat gegen 1860 München zwei Tore erzielt. Wie wichtig ist es für ihn, die gesamte Vorbereitung mitmachen zu können?
Favre: Vor allem für Igor ist es sehr wichtig, dass er diese harte Vorbereitung voll mitmachen kann. Er war sehr oft verletzt, hat nun seit dem Trainingsbeginn am 2. Juli alle Einheiten mitmachen können. Er wirkt fit.
Was ist möglich mit diesem Kader in der neuen Saison?
Favre: Unsere große Stärke in den vergangenen 18 Monaten war die Eingespieltheit. Wir hatten 14, 15 Stammspieler, die immer auf dem Platz standen. Nun müssen wir eine neue Mannschaft aufbauen, weil wir drei wichtige Spieler verloren haben. Es waren drei Führungsspieler. Das war unser Rückgrat. Wir haben zehn englische Wochen vor uns. Das wird schwer. Mit jungen Spielern zu arbeiten braucht seine Zeit. Es wird dabei bleiben, dass wir von Spiel zu Spiel denken.
Haben bei Ihnen die Spieler, die für viel Geld geholt worden, einen Bonus?
Favre: Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Meister.
Wer ist Ihr Lieblingsgegner in der Champions-League-Qualifikation?
Favre: Ich habe keinen Lieblingsgegner. Egal ob Moskau, Kiew, Kopenhagen, Istanbul, Braga — alle werden gefährlich sein.