Geduldsspiel gegen Nürnberg

Die Borussia empfängt am Samstag den „Club“. Stranzl vertritt Brouwers in der Innenverteidigung.

Mönchengladbach. „Wir freuen uns auf Besuch aus Franken, weil Gäste, die drei Punkte mitbringen, immer willkommen sind!“ — der Fan-Slogan zum heutigen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg prangt in großen Buchstaben auf der Rückseite des Gladbacher Stadionmagazins „FohlenEcho“. Die Euphorie bei Borussias Anhängern ist nach dem besten Saisonstart seit 35 Jahren und Rang drei in der Fußball-Bundesliga riesengroß, mit über 50 000 Zuschauern ist gegen „Club“ die Bude mal wieder rappelvoll.

Fast-Absteiger Gladbach befindet sich unter der Regie von Trainer Lucien Favre in der Erfolgsspur, nur Bayern München und Bayer Leverkusen holten saisonübergreifend mehr Punkte als der VfL (33 in 18 Spielen). Ein Spaziergang wird das Kräftemessen mit Nürnberg aber nicht. Die Gäste vom Valznerweiher sind mit zehn Punkten nach sechs Spieltagen ähnlich gut aus den Startlöchern gekommen wie die Borussia (13). „Sie stehen genau wie wir sehr sicher hinten, in der Offensive ist Nürnberg deutlich stärker als Kaiserslautern vor zwei Wochen“, sagt Borussias Offensiv-Juwel Marco Reus.

Team-Kollege Roman Neustädter schoss beim letzten Duell mit dem FCN im Januar das goldene Tor, feierte damals sein bislang einziges Tor in Liga eins. Nur zu gerne würde der Mittelfeldspieler erneut den entscheidenden Treffer beisteuern, warnt aber: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einen Konter laufen. Ich halte Nürnberg für eine Klasse stärker als Lautern. Das wird ein Geduldsspiel.“

Favre muss die Fohlen-Formation vom jüngsten 1:0-Erfolg bei Liga-Schlusslicht Hamburger SV umbauen. Für den verletzten Roel Brouwers (muskuläre Reizung am Sitzbein) rückt Martin Stranzl neben Dante in die Innenverteidigung. Stranzl stand zuletzt im Pokal gegen Regensburg in der Startelf, ehe er wochenlang mit einer Wadenverletzung zu kämpfen hatte. Änderungen sind auch in der Offensive zu erwarten. So dürfte Reus nicht mehr als hängende Spitze agieren und für Patrick Herrmann auf die rechte Seite rücken. Im Sturm-Zentrum steht nach überstanden Knie-Problemen Mike Hanke als Partner von Igor de Camargo bereit. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, egal welcher Gegner da kommt“, sagt Hanke selbstbewusst — auch wenn Nürnberg eine starke Mannschaft und in Dieter Hecking einen guten Trainer habe. Die Franken sollen jedoch gar nicht erst dazu animiert werden, als Spaßbremse im Borussia-Park aufzutreten.