Gewinner und Verlierer

Beim 3:3 gegen den Rekordmeister Bayern München gab es viel Schatten, aber auch Licht im Spiel der Gladbacher.

Mönchengladbach. Es war Werbung für den Fußball in der Bundesliga, den Borussia Mönchengladbach und Bayern München am Samstag vor ausverkauftem Haus boten. Ein Spiel, in dem sich auf Seiten der Hausherren einige Spieler in den Vordergrund spielten, andere einen Rückschritt machten.

Die Einwechslung von Igor de Camargo in der Pause drehte das Offensivspiel der Borussen gänzlich. Seine Ideen im Spiel nach vorne, die Kopfballstärke, die Laufbereitschaft und die Qualitäten als Spieler, der seine Nebenleute dirigieren kann, wurden sichtbar. Der Brasilianer mit belgischem Pass scheint endgültig in Gladbach angekommen zu sein, ohne körperlich bereits bei 100 Prozent zu sein. Marco Reus an seiner Seite war der erste, der beim Ausgleich zum 2:2 (56.) von einem feinen Pass des 27-Jährigen profitierte. Reus bedankte sich beim 3:2 mit einem "Assist" für de Camargo.

Die Reflexe von Torhüter Christofer Heimeroth und eine Portion Glück wie beim verschossenen Elfmeter durch Schweinsteiger sorgten dafür, dass die Bayern nach 45 Minuten nur mit 2:1 führten. Roel Brouwers stabilisierte nach seiner Einwechslung die Abwehr merklich. Dass Mario Gomez später kaum mehr in Erscheinung trat, war sein Hauptverdienst. Patrick Herrmann spielte eine gute erste Hälfte, lief seinen Gegenspielern mehrfach davon. Sein Tor zum 1:0 war glücklich, wird ihm dennoch Selbstvertrauen geben.

Sebastian Schachten lieferte in der Abwehrkette links eine nicht bundesligataugliche Leistung ab, gewann gegen Hamit Altintop keinen (!) Zweikampf und spielte schlampige Pässe. "Wir waren über links anfällig", verklausulierte Gladbachs Trainer Michael Frontzeck die Kritik an Schachten und Mohamadou Idrissou. Der Kameruner wirkt nach starkem Saisonbeginn seit zwei, drei Spielen lustlos. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frontzeck ihn vor versammelter Mannschaft harsch kritisiert hatte, weil Idrissou eine offensivere Spielweise eingefordert hatte. Seitdem hat sich der Zugang von Freiburg ein Interviewverbot verordnet.

Einen schweren Stand gegen Weltklasseleute wie Mario Gomez oder Bastian Schweinsteiger hatte Bamba Anderson. Dennoch leistete sich der Innenverteidiger Fehler, die gegen keinen Gegner passieren dürfen. Beim 1:1 durch Gomez per Kopf springt der Brasilianer kaum hoch, beim 1:2 durch Schweinsteiger steht er falsch.

Raul Bobadilla wurde zwar auch diesmal vom Trainer in Schutz genommen, seine Schwächen bei der Ballannahme, den Dribblings und beim Torabschluss dürften aber dazu führen, dass der Argentinier nach der Rückkehr von Juan Arango aus der Startelf fliegt.