Gladbach bleibt oben dabei - 1:0 gegen Lautern
Mönchengladbach (dpa) - Die Fast-Absteiger der vergangenen Saison freuten sich wie kleine Kinder: Vor ihren begeisterten Fans in der Nordkurve führten die Fußballprofis von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern eine Hüpf-Einlage par excellence auf.
Und sie alle hatten einen triftigen Grund, sich gegenseitig zu feiern. Nach Juan Arangos „goldenem Tor“ vor 52 083 Zuschauern zum 1:0 gegen den weiter sieglosen 1. FC Kaiserslautern bleibt die Borussia die große Überraschung der 49. Bundesligasaison.
„Wir haben doch erst den fünften Spieltag“ - Gladbachs Antreiber Marco Reus versuchte, die aufkommende Euphorie nach Arangos entscheidendem Treffer in der 58. Minute ganz schnell im Keim zu ersticken. Doch was bleibt, sind zehn Punkte und eine hervorragende Ausgangssituation. So viele Zähler hatten die Borussen in der vergangenen Spielzeit erst nach 17 Durchgängen gesammelt. Trainer Lucien Favre hielt „einen verdienten, aber sehr, sehr schweren Sieg“ fest.
Es beflügelte die Borussia, dass der fast zwei Wochen verletzte Reus von Beginn spielen konnte. Die Favre-Elf ergriff sofort die Initiative und beschwor durch Igor de Camargo, der in der 4. Minute von der Gästeabwehr gerade noch abgeblockt werden konnte, und Reus selbst (9.) die ersten brisanten Situationen herauf.
Die „Roten Teufel“, die Favre in dessen Amtszeit beim fünfmaligen Meister im März die bislang einzige Heimniederlage zugefügt hatten, verlegten sich ohne die nach Wolfsburg und Hamburg abgewanderten Angreifer Srdjan Lakic und Ivo Ilicevic fast nur auf die Defensive. Nach vorn lief viel zu wenig, der Israeli Itay Schechter und Richard Sukuta-Pasu konnten sich kaum durchsetzen. „Eine Chance - das reicht aktuell nicht“, sagte FCK-Chefcoach Marco Kurz zu den extrem wenigen Möglichkeiten, die sich seine Mannschaft derzeit erarbeitet.
Trotzdem ließ sich Kurz ein Lob entlocken: „Sie hat sich reingebissen“, sagte er über seine Elf, die in den zweiten 45 Minuten intensiver nach vorn zu arbeiten versuchte. „Aber in der Offensive haben wir im Moment nicht die Durchschlagskraft“, monierte Kurz - zwei Treffer aus fünf Begegnungen sprechen eine deutliche Sprache.
In der 30. Minute tauchte Schechter erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Drei Minuten später scheiterte Thorben Marx, neben de Camargo zweiter Neuer in der Gladbacher Startelf, mit einem Flachschuss aus der Distanz nur knapp. Acht Minuten danach versuchte es auf der Gegenseite der Lauterer Florian Dick, mit dessen Schuss ter Stegen allerdings überhaupt keine Probleme hatte.
Auch in den zweiten 45 Minuten taten sich beide Mannschaften nicht sonderlich weh. Dann fasste sich der Venezolaner Arango ein Herz und überwand nach einer Flanke von Tony Jantschke Kevin Trapp im Gästetor mit einem fulminanten Volley-Linksschuss. „Ein Supertor“, sagte Favre nach dem Ende der spannenden 90 Minuten anerkennend.
Lediglich vier Minuten nach dem 1:0 musste sich ter Stegen bei einem Rückzieher von FCK-Kapitän Christian Tiffert ganz lang machen, um das 1:1 zu verhindern. 16 Minuten vor dem Ende scheiterte der eingewechselte Raul Bobadilla in seinem 50. Pflichtspiel für die Borussia frei vor Trapp kläglich - das hätte die vorzeitige Entscheidung sein müssen.