Borussia Mönchengladbach Gladbach gegen Frankfurt in der Analyse

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Bundesliga erneut keinen Heimsieg einfahren können. Die Mannschaft von Trainer André Schubert musste sich zum Auftakt des neunten Spieltages vor ausverkaufter Kulisse (54014 Zuschauer) gegen Eintracht Frankfurt mit einem 0:0 begnügen.

Andre Hahn (l) von Mönchengladbach und David Angel Abraham von Frankfurt kämpfen um den Ball.

Foto: Maja Hitij

Damit bleiben die Fohlen im nunmehr vierten Liga-Spiel in Folge sieglos. Insgesamt hat Borussia seit 374 Minuten keinen eigenen Treffer mehr in der Meisterschaft erzielt. Das hatte es letztmals 2007 gegeben. Bereits am Dienstag geht es für die Gladbacher weiter. Dann kommt der schottische Klub Celtic Glasgow zum Champions-League-Duell in den Borussia-Park.

Der Moment des Spiels:
Es ist ein zähes Spiel gewesen. Beide Mannschaften hatten kaum Torchancen. Von Spektakel keine Spur. Bis zur 72. Spielminute, als die Borussia einmal in ihren Offensiv-Fluss schalten, sich durchkombinieren und Johnson auf Wendt passen konnte. Doch dessen Direkt-Abnahme klatsche nur an die Latte.

Der Spieler des Spiels:
Zum dritten Mal in Folge hat Borussias Schlussmann Yann Sommer keinen Treffer im heimischen Borussia-Park zugelassen. Die Null steht beim Schweizer. Dass die Gladbacher in den vergangenen Wochen einiges an ihrer Heimstärke eingebüßt haben, liegt sicherlich nicht am Schlussmann.

Der Aufreger des Spiels:
Torjubel im Borussia-Park. Fohlen-Fans, die sich freudestrahlend abklatschen. Dabei ist die Partie gegen Frankfurt ja bekanntlich torlos geendet. Wie passt das zusammen? Es läuft die 69. Spielminute. Borussias Stindl kommt eher zufällig an den Ball, kann eine gefährliche Hereingabe in den Frankfurter Strafraum kreieren. In höchster Not rauscht Mascarell heran und klärt die Situation. Allerdings hätte das beinahe böse Nebenwirkungen gehabt. In Form eines Eigentores. Der Ball verfehlt das Frankfurter Gehäuse haarscharf, landet jedoch so im Außennetz, dass zahlreiche Zuschauer für einige Sekunden den Eindruck haben, Borussia sei in Führung gegangen. Fehlalarm in Sachen Torjubel.

Chronik des Spiels:

Borussia liefert einen ersten Durchgang ohne Schmackes ab. Keine Bewegung. Träger Aufbau, dazu zig Fehler bei Ballbesitz. Was den hochstehenden Frankfurtern in die Karten spielt. Und es ist die Eintracht, die zunächst für die gefährlichen Aktionen sorgt. So, als der Ex-Gladbacher Hrgota auf Fabian ablegt, der jedoch aus guter Position den Ball nicht richtig trifft. Da hätten die Gäste in Führung gehen können. Ebenso, als Hrgota sich im Fohlen-Strafraum durchwuselt, die Kugel jedoch statt ins Tor nur ans Außennetz schießt. Und Borussia? Weiter harmlos, mit ordentlich Sand im Getriebe. Beste Szene, als wenige Augenblicke vor der Pause der Ball zu Stindl kommt, dessen Schuss aus 18 Meter segelt allerdings weit über das Tor. Folge: Pfeifkonzert, als Schiedsrichter Felix Zwayer beide Mannschaften in die Kabinen schickt.
Die zähe Borussen-Vorstellung geht im Anschluss weiter. Kein Druck, keine Power. Frankfurt wirkt frischer — und geht beinahe in Führung. Doch Sommer lenkt einen Schuss von Mascarell gerade noch so um den Pfosten. Wieder die Eintracht. Oczipka zieht ab, Gladbachs Vestergaard bekommt in letzter Sekunde noch den Schädel dazwischen. Dieser Schuss hätte wohl gepasst. Gegenzug Gladbach — Stindl schlenzt den Ball in Strafraum, Frankfurts Mascarell grätscht rein. Beinahe ein Eigentor. Nächster Angriff. Johnson flankt auf Wendt, dessen Direkt-Abnahme Eintracht-Schlussmann Hradecky jedoch mit tollem Reflex an die Latte lenkt. Im Anschluss Gladbach wieder träge. Bis zum Abpfiff.

Stimmen zum Spiel

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach):
„Wir haben eine gute defensive Struktur im Spiel und vier der letzten fünf Spiele zu null gespielt. Das ist gut. Aber nach vorne fehlt uns momentan die Kreativität. Uns fehlen ein paar Jungs. Wir spielen momentan alle drei Tage. Man hat gesehen, dass uns viele kleine Fehler unterlaufen sind, technische Fehler, die wir normalerweise nicht machen — in der Ballmitnahme, in der Ballkontrolle. Deswegen ist kein richtiger Spielfluss zu Stande gekommen. Der Gegner hatte gar keine Torchance, wir hatten eine. Ansonsten war es ein sehr zähes Spiel. Beide Mannschaften haben sich bekämpft. Wenn wir noch ein, zwei Chancen mehr kreiert hätten, hätte ich gesagt, dass wir einen Sieg verdient gehabt hätten. So wäre es ein glücklicher Sieg gewesen. Insofern ist der Punkt letztendlich in Ordnung.“

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt):

„Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt. Das ist eine gute Leistung gewesen. Den Punkt haben wir uns verdient. Wir haben außer einer Torchance nichts zugelassen. Selbst hatten wir zwei Gelegenheiten. Wir haben mutig gespielt, Borussia nicht aufbauen lassen und hoch verteidigt. Wir wussten, wenn wir Mönchengladbach Räume bieten und mit offenem Visier spielen, kann es gefährlich werden. Aber wenn wir gut und kompakt stehen, haben selbst solche guten Fußballer wie die Gladbacher Probleme, den Raum zu finden.“