Borussia Mönchengladbach Gladbach gegen Köln in der Analyse
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist ein perfekter Einstand in die neue Bundesliga-Saison gelungen.
Die Elf vom Niederrhein setzte sich gleich am ersten Spieltag im rheinischen Derby gegen den Rivalen 1. FC Köln mit 1:0 (0:0) durch. Schütze des entscheidenden Treffers für Gladbach war der Schweizer Nationalspieler Nico Elvedi, der nach Vorarbeit von Traoré vollendete. Am Samstag hat Borussia die nächste Aufgabe vor der Brust, dann geht am 2. Spieltag zu Angstgegner FC Augsburg.
Der Moment des Spiels:
Als Schiedsrichter Deniz Aytekin in der fünften Minute der Nachspielzeit das Duell gegen Köln per Pfiff endgültig beendet, tobt ein Jubel-Orkan im Borussia-Park auf. Die Arena bebt. Die Fohlen-Fans in der Nordkurve hüpfen Schulter an Schulter im Derby-Sieger-Rhythmus, Zehntausende VfL-Treue singen „Die Nummer eins am Rhein sind wir“. Gladbach jubelt, legt gegen den Erzrivalen aus der Domstadt einen guten Start in die Bundesliga hin. Zufriedene Fohlen, geschlagene Geißböcke.
Der Spieler des Spiels:
Aus Gladbacher Sicht ist das der 20-jährige Nico Elvedi. Der Schweizer Nationalspieler avanciert zum Derby-Helden. Zunächst trifft der rechte Verteidiger zur Gladbacher Führung, verhindert kurz danach vor dem eigenen Tor mit einer beeindruckenden Rettungstat einen möglichen Kölner Treffer. Dafür gibt es ein Extra-Lob von Trainer Dieter Hecking: „Eine super Grätsche. Das ist für mich die Szene des Spieltages am Sonntag gewesen. Nicht sein Tor vorne, sondern zwei Minuten später hinten die Konzentration zu haben, da in höchster Not zu retten. Das ist eine herausragende Aktion von ihm gewesen.“ Hecking adelt seinen Verteidiger, legt dann noch einmal nach. „Nico ist in der vergangenen Saison wiederholt vollkommen unterbewertet worden und unter dem Radar gelaufen. Auch in den Medien. Er hat nach einer langen Verletzungspause richtig gute Spiele gehabt. Und ist jetzt der gefeierte Derby-Held.“
Der Aufreger des Spiels:
Nach 24 Minuten ist der Kölner Anhang das erste Mal emotional „auf der Palme“. Just hat Gladbachs neuer Mittelfeld-Brecher Denis Zakaria zunächst Ball und FC-Flitzer Bittencourt abgeräumt. So mancher Kölner will ein derart grobes Spiel erkannt haben, dass er lauthals rote Karte fordert. Doch der Unparteiische Aytekin ordnet die Situation richtig ein, zeigt Zakaria den gelben Karton. Der Schweizer Nationalspieler behält im Anschluss die Nerven, bleibt aggressiv, ist aber nie am Rande eines Platzverweises. Auffällig: Alle Pässe von Zakaria kommen an. Guter Einstand des Zwölf-Millionen-Euro-Einkaufs.
Stimmen zum Spiel
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach):
"Die drei Punkte zum Saisonstart sind sehr wichtig. Wenn man diese dann auch noch gleich im Derby holt, macht man seine Fans natürlich sehr glücklich. Zu bemängeln ist, dass wir es trotz zahlreicher Torchancen verpasst haben, den zweiten Treffer nachzulegen. Dadurch war die Gefahr da, dass Köln zurückkommt und den Ausgleich erzielt. Jannik Vestergaard und Matthias Ginter haben es aber in der Innenverteidigung sehr gut gemacht. Matthias hat sich gleich sehr gut in die Mannschaft eingefunden und war nicht nur defensiv souverän, sondern hat auch den einen oder anderen Akzent in der Offensive gesetzt. Er hat insgesamt ein gutes erstes Spiel gemacht. Wir wollen den Schwung aus dem Derbysieg jetzt mitnehmen."
Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln):
"Wir haben zu Beginn einige Probleme gehabt. Wir haben zwar die Außenbahnen gut schließen können, aber über das Zentrum war es immer wieder gefährlich. In der zweiten Halbzeit sind wir unglücklich in den Konter hereingelaufen. Wir wollten das eigentlich unbedingt verhindern. Meine Mannschaft hat sich dann aber wieder gefunden und Möglichkeiten erspielt, den Ausgleich zu erzielen. Ich denke, es war eine ordentliche Leistung von uns, aber am Ende hat die bessere Mannschaft verdient gewonnen."