Gladbach hat Respekt vor dem "Bundesliga-Dino" HSV

Borussia Mönchengladbach trifft am Mittwoch auf einen wiedererstarkten HSV. „Die werden hier mit breiter Brust aufkreuzen“, sagt Max Eberl.

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Mönchengladbach. Für Max Eberl ist der HSV nach wie vor eine Top-Adresse im deutschen Fußball. „Tabellarisch mag das zwar momentan anders aussehen“, sagte der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach vor dem heutigen Bundesliga-Duell. „Trotzdem habe ich großen Respekt vor den Hamburgern. Erst recht nach dem starken 0:0 gegen die Bayern. Die werden hier mit breiter Brust aufkreuzen.“

Auch Gladbachs Cheftrainer Lucien Favre war schwer beeindruckt von der leidenschaftlichen Vorstellung des „Bundesliga-Dinos“ unter der Regie des neuen Cheftrainers Joe Zinnbauer. „Sie waren aggressiv, sehr laufstark und nicht weit von einem Sieg entfernt“, sagte Favre, der gleichwohl mit seiner Mannschaft gegen den Tabellenvorletzten den zweiten Saison-Sieg anstrebt. „Das muss unser Ziel sein, obwohl es nicht einfach wird“, mutmaßte der Schweizer.

Entscheidend sei, dass seine Spieler die richtigen Entscheidungen treffen: „Wir müssen mehr Zug zum Tor entwickeln, energischer als in Köln oder Freiburg nach vorn spielen und versuchen, mehr Torchancen zu kreieren.“ Was in der Bundesliga immerhin einmal vollauf gelang: Beim 4:1 gegen Schalke 04 stimmte (fast) alles.

Auch wenn bisher nicht alles perfekt war, so steht Mönchengladbach doch bis dato auf der Sonnenseite der neuen Spielzeit: Sie ist noch in drei Wettbewerben vertreten, seit acht Pflichtspielen ungeschlagen und hat heute erneut die Chance, durch einen Dreier in der Tabelle einen Satz nach vorne zu machen, bevor die „englische Woche“ am Samstag beim SC Paderborn zu Ende geht.

Mit Bundesliga-Spielen im Drei- oder Vier-Tage-Rhythmus hatte HSV-Trainer Zinnbauer bisher nicht viel am Hut. Der 44-jährige Selfmade-Millionär aus dem oberpfälzischen Schwandorf, der früh in der Immobilienbranche Karriere machte und seine Fußball-Laufbahn auf unterklassigem Niveau wegen eines Knorpelschadens im Alter von 26 Jahren beenden musste, will nun in Hamburg die Chance seines Lebens nutzen. „Ich habe nicht den Trainerschein gemacht, um in der vierten Liga zu enden.“

Zinnbauer stieg quasi über Nacht vom U 23-Trainer des HSV in die erste Reihe auf und trotzte zur Premiere mit seiner Mannschaft dem Triple-Sieger Bayern München auch noch ein torloses Remis ab. „Aber das ist schon wieder Geschichte. Jetzt müssen wir nachlegen“, sagte Zinnbauer. „Vielleicht ist ja auch da was zu holen. Gladbach ist auf jeden Fall ein geiler Klub, und die Mannschaft hat viel Qualität.“

Der Senkrechtstarter von der Waterkant freut sich auf die Kulisse, auf das Flutlicht, auf das Spiel. Und er will alles daran setzen, dass es mit seinem Team peu a peu nach oben geht — damit der HSV weiter eine erstklassige Adresse bleibt.