Gladbach nach 1:1 weiter unbesiegt - Xhaka: „zu wenig“

Zürich (dpa) - Granit Xhaka war nach dem Auftritt in der Heimat mächtig sauer. „Natürlich sind wir enttäuscht, das ist zu wenig“, befand der Schweizer Nationalspieler in Reihen von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:1 (1:1) in der Europa League beim FC Zürich.

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Mit dem zweiten Remis sind die Gladbacher in der Gruppe A zwar etwas ins Hintertreffen geraten, aber immerhin blieb das Team beim ehemaligen Club von Trainer Lucien Favre auch im elften Pflichtspiel seit Saisonbeginn unbesiegt. „Damit müssen wir leben“, meinte der Coach, der im Letzigrund freundlich empfangen wurde.

Kruse selbst hätte in Zürich schon früh die Weichen auf Sieg stellen können, doch er vergab aus kurzer Distanz vor dem leeren Tor die 1:0-Führung. „Da habe ich wohl gedacht, dass er schon drin ist“, sagte Kruse, der wenige Stunden zuvor erstmals seit fast elf Monaten wieder für die Nationalmannschaft nominiert wurde. „Das zeigt, dass ich gut gearbeitet habe und die Nicht-Nominierung für die WM gut verarbeitet habe“, erklärte der Borussen-Profi.

Statt der frühen Führung kassierten die Gladbacher schon in der 23. Minute das 0:1 durch Franck Etoundi, dabei machte Rechtsverteidiger Julian Korb eine unglückliche Figur. Doch keine zwei Minuten später traf Havard Nordtveit aus 25 Metern mit einem Sonntagsschuss zum 1:1. Für den Norweger war es das erste Europapokaltor überhaupt. Die Freude darüber hielt sich allerdings in Grenzen. „Was nutzt das schönste Tor, wenn man nicht gewinnt“, meinte Nordtveit.

Den verpassten Punkte-Dreier haben sich die Gladbacher allerdings selbst zuzuschreiben. Neben Kruse vergaben im zweiten Abschnitt noch Xhaka, Andre Hahn, Branimir Hrgota und Martin Stranzl gute Chancen zum Siegtreffer. „Beim Abschluss hat uns die Geilheit gefehlt, das zweite Tor zu machen. Das ist ärgerlich. Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, befand Sportdirektor Max Eberl. Damit sind die Gladbacher hinter dem FC Villarreal (4 Punkte) und Apollon Limassol (3) zunächst auf Rang drei zurückgefallen. „In den nächsten Spielen stehen wir etwas mehr unter Druck. Die Gruppe ist sehr eng“, meinte Eberl.

Für die Fans aus Mönchengladbach sind die Europapokalabende auch ohne Sieg Feiertage. Rund 8000 Anhänger vermittelten ihrem Team eine tolle Heimspiel-Atmosphäre. Fast alle Spieler waren überwältigt von dieser Masse. „Niemand in Europa hat solch eine Unterstützung. Das macht uns stark und gibt uns Kraft“, sagte Xhaka, der wie Nationaltorwart Yann Sommer vom Züricher Publikum gnadenlos ausgepfiffen wurde. „So ein Schwachsinn“, meinte Sommer. „Zum Glück habe ich das kaum gehört, weil unsere Fans so laut waren“.