Gladbach schöpft neuen Mut im Abstiegskampf
Mönchengladbach. Im Kampf gegen den Abstieg hat Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach am Samstag mit einem 2:0 (0:0) gegen Angstgegner 1899 Hoffenheim den dringend benötigten Heim-Dreier eingefahren.
Für die Elf von Trainer Lucien Favre war es der erste Sieg in einem Pflichtspiel gegen die Kraichgauer. Mit nunmehr 22 Punkten hat der VfL Borussia noch drei Zähler Rückstand auf Relegationsplatz 16.
Der Spieler des Spiels: „Er hat ein gutes Spiel gemacht, er war sehr präsent auf dem Platz.“ Das Lob von Borussen-Trainer Lucien Favre galt seinem Stürmer Igor de Camargo, der einen entscheidenden Anteil am zweiten Heimsieg in Folge hatte. Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als sollte de Camargo zur tragischen Figur werden, als er in Durchgang eins zwei Riesen-Chancen (31./35.) nicht nutzen konnte. Nach dem Seitenwechsel avancierte de Camargo jedoch zum Matchwinner: Zunächst holte er einen Strafstoß heraus, den Filip Daems verwandelte. 20 Minuten vor dem Abpfiff sorgte de Camargo mit einem tollen Kopfball für die Entscheidung.
Der Moment des Spiels: Als Schiedsrichter Florian Meyer per Schlusspfiff den 2:0-Erfolg der Gladbacher gegen Hoffenheim besiegelte, feierte die Nordkurve ausgelassen den Heim-Dreier am Karnevals-Samstag. Bereits vor dem Anpfiff hatte das Gladbacher Prinzenpaar Prinzessin Niersia Monika und Prinz Guido I. die Fans mit dem Song „Karnveal hält fit“ in Stimmung gebracht. Nach dem Sieg gegen Hoffenheim ließen sich die VfL-Treuen es nicht nehmen, einen Gruß zum Rivalen 1. FC Köln in die Domstadt zu schicken. Den Gassenhauer „Denn wenn et Trömmelche jeht“ dichteten die Fans kurzerhand in „Kölle steigt ab, steigt ab, Kölle steigt ab“ um.
Der Aufreger des Spiels: Die Hoffenheimer wollten es zunächst nicht wahr haben, als Schiedsrichter Florian Meyer in der 64. Minute auf Strafstoß entschied. Doch die TV-Bilder machten es später auch noch einmal deutlich: Hoffenheims Keeper Tom Starke hatte VfL-Stürmer Igor de Camargo für einen kurzen Augenblick festgehalten, so dass dieser aus dem Gleichgewicht kam, zu Boden stürzte und nicht mehr den Ball zur Gladbacher Führung über die Linie bugsieren konnte. Meyer lag mit seiner Entscheidung richtig.
Chronik des Spiels: Beide Mannschaften hatten zunächst Probleme, in die Partie zu finden, wobei die Hausherren jedoch deutlich engagierter als die Gäste aus Hoffenheim zur Sache gingen. So waren es auch die Gladbacher, die die größten Torchancen verzeichnen konnten, doch Arango (7.), de Camargo (31./35.) und Reus (32.) fehlten im Abschluss das letzte Quäntchen Glück.
In Durchgang zwei erhöhten die Borussen dann merklich die Schlagzahl und drängten auf die Führung. De Camargo (47./55.), Reus (50.) scheiterten zunächst, doch dann wurde die Gladbacher Geduld gegen schwache Hoffenheimer, die zuvor in acht Pflichtspielen noch nie gegen die Borussia verloren hatten, doch noch belohnt . Kapitän Filip Daems verwandelte einen Strafstoß — Starke hatte de Camargo gefoult — zum vielumjubelten 1:0. Und diesmal zogen sich der VfL nach einer Führung auch nicht zurück, sondern suchte weiter den Weg in die Offensive. Das 2:0 durch den starken Belgier Igor de Camargo war der verdiente Lohn.