Trainer-Frage So gehen die Gladbach-Spieler mit dem Hecking-Aus um

Mönchengladbach · Bald ist die Ära Hecking bei Borussia Mönchengladbach beendet. Einige Spieler machen klar, wie sie mit der Situation umgehen.

Die Tage von Trainer Dieter Hecking bei Borussia Mönchengladbach sind angezählt.

Foto: dpa/Marius Becker

Jetzt erst recht! Nach dem beschlossenen Aus zum Saisonende zeigt sich Dieter Hecking auf der Zielgeraden der laufenden Spielzeit zwar enttäuscht, gibt sich aber auch kämpferisch. „Ich bin Profi genug, das Thema abhaken zu können. Es geht nur darum am Sonntag zu gewinnen, nicht für mich. Die Mannschaft muss für mich nichts tun, sie will selbst nach Europa“, sagte der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach vor dem ersten von sieben Abschiedsspielen am Sonntag gegen Werder Bremen (18.00 Uhr/Sky). Derweil bestätigte Sportdirektor Max Eberl, dass die Suche nach dem Nachfolger in der finalen Phase sei.

Fohlenelf will sich für Hecking ins Zeug legen

Laut mehreren Berichten ist Marco Rose, Chefcoach von RB Salzburg, ein heißer Kandidat auf Trainerposten bei Gladbach - bisher wurde aber offiziell kein Name genannt.

Vor allem die Mannschaft will sich nun für Hecking ins Zeug legen. „Wir haben uns gemeinsam mit dem Trainer darauf eingeschworen, dass wir die ausstehenden sieben Bundesligaspiele mit voller Power angehen“, sagte Torhüter Yann Sommer, der am Sonntag sein 200. Pflichtspiel für die Borussen bestreitet. Das große Ziel sei die Qualifikation für die Champions League. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Trainer unser Ziel erreichen„, meinte Kapitän Lars Stindl nach einer internen Besprechung innerhalb des Teams.

„Ich traue der Mannschaft zu, dieses große Ziel zu erreichen“, sagte Hecking, wies aber auch darauf hin, dass dies nicht selbstverständlich sei. „Die Grundvoraussetzung, dass Borussia dauerhaft unter den ersten Fünf stehen kann, ist nicht gegeben. Man muss bei allen Erwartungshaltungen auch einen realistischen Blick behalten“, sagte der Coach.

Eberl ist davon überzeugt, mit Hecking den internationalen Startplatz zu erreichen. „Ich kann ihm nichts vorwerfen, er war der richtige Trainer im richtigen Moment. Ich bin von ihm überzeugt, auch davon, dass er uns nach Europa bringt“, sagte Gladbachs Sportdirektor. Aber nun sehe er die Chance, einen anderen Schritt zu gehen.

„Wir werden im Sommer einen neuen Weg gehen“, betonte Eberl. Bei der Neuausrichtung gehe es aber nicht darum, sich von weiteren Mitarbeitern zu trennen. „Aber es kann sein, dass die eine oder andere Personalie dazu kommt. Wir reden nicht darüber, dass ich den Club verlasse, oder den Club auf links drehe“, betonte Eberl.

Auch in der Führungsebene der Gladbacher soll es Veränderungen geben

Das Fachmagazin „Kicker“ berichtet, dass auf der Führungsebene personeller Zuwachs angedacht ist. Der Mainzer Rouven Schröder oder auch der Leverkusener Jonas Boldt werden als Kandidaten gehandelt. Schröder wich am Freitagabend einer konkreten Antwort zu seiner Zukunft aus. „Spekulationen, das liest sich gut und wird weitergetragen. Und statt eines Fragezeichens steht dann ein Ausrufezeichen. Der Fokus ist Mainz 05“, sagte er vor dem Bundesliga-Spiel der Mainzer gegen den SC Freiburg bei Eurosport.

Gegen Bremen wollen die Gladbacher ihre seit vier Heimspielen andauernde Erfolglosigkeit beenden. Nationalspieler Matthias Ginter erinnerte an eine vergleichbare Situation in Dortmund. Damals hatte Jürgen Klopp seinen Abschied zum Saisonende bekanntgegeben. „Es war damals so, dass uns das alle noch einmal zusammengeschweißt hatte. Und ich glaube, dass dies nun auch wieder der Fall sein kann“, sagte Ginter.

(dpa)