Gladbachs bittere Heimniederlage gegen Stuttgart
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat einen „Big Point“ und den Sprung in die oberen Tabellenregionen der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Fohlen unterlagen am Samstag im Borussia-Park nach zuvor drei Spielen ohne Niederlage gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 (1:1) und belegen nun Rang zehn mit 16 Punkten.
Bereits am Donnerstag haben die Gladbacher mit dem Duell in der Europa League gegen Limassol das nächste Heimspiel vor der Brust.
Der Aufreger des Spiels:
Es lief die 66. Spielminute, als Stuttgarts Ibrahima Trarore die Welt nicht mehr verstand. Schiedsrichter Michael Weiner hatte ihm die gelbe Karte gezeigt. Traore soll sich im Gladbacher Strafraum bei einem Duell mit Juan Arango fallengelassen haben. Klare Schwalbe, so die Auffassung des Unparteiischen. Die TV-Bilder zeigten jedoch etwas anderes. Arango hatte im Zweikampf Traore klar berührt und zu Fall gebracht. Weiner hätte also auf Strafstoß entscheiden können. Nach dem Schlusspfiff sagte Traore: „Für mich war der Zweikampf im Strafraum ein Elfmeter. Arango hat mich klar berührt.“
Chronik des Spiels:
Vor über 52 000 Zuschauern im Borussia-Park starteten die Hausherren schwungvoll, setzten den VfB gleich unter Druck. Nach vier Minuten hatte Patrick Herrmann von der linken Seite kommend die erste gute Möglichkeit, scheiterte aber mit seinem Schuss an Stuttgarts Torhüter Sven Ulreich. Drei Minuten später dann die Gladbacher Führung. VfL-Verteidiger Martin Stranzl schaltete blitzschnell, als ihm der Ball plötzlich vor die Füße plumpste. Sein Linksschuss ins rechte Eck war für Ulreich unhaltbar. Für Stranzl war es bereits der dritte Saisontreffer.
Statt in Ruhe das Spiel kontrollieren zu können, wurden die Borussen allerdings gleich im Gegenzug kalt erwischt. Stuttgart nutzte die Jubelphase aus, nach einer Flanke von Linksverteidiger Molinaro sieht VfL-Verteidiger Wendt ganz schlecht gegen Harnik im Luftduell aus, der die Kugel ungehindert zum 1:1 einköpfen kann.
Der Treffer zeigte Wirkung, die Borussen wirkten nicht mehr so schwungvoll und selbstbewusst. Kamen jedoch trotzdem zu Chancen. Einen Schuss von Hanke (25.) konnte Ulreich parieren. Auch Arango (33.) und Stranzl (43.) scheiterten am VfB-Keeper. Auf der anderen Seite rauschte ein Freistoß von Traore (36.) knapp über die Latte.
Die Partie ging auch in Halbzeit zwei munter weiter: Gentners Kopfball klärte der eingewechselte Brouwers vor der Linie (48.). Zuvor hatte Wendt auf der anderen Seite mit einem abgefälschten Ball für Gefahr vor dem Stuttgarter Gehäuse gesorgt.
Nach der wohl besten Kombination der Borussen im gesamten Spiel über mehrere Stationen hatte dann Hanke (65.) die große Chance, die Führung zu markieren. Doch er vertändelte den Ball kläglich. Es folgte die kalte Dusche für die Fohlen. Brouwers fälschte eine Hereingabe so unglücklich ab, dass der Ball unter die Latte und von da ins Gladbacher Tor zum 1:2 (72.) sprang. Die Entscheidung zu Gunsten der Stuttgarter. Ter Stegen hatte keine Abwehrchance.