Gladbachs Europa-Aus ist kein Ende der Borussen-Festtage

Manchester (dpa) - Die Enttäuschung über das frühzeitige Ende der spektakulären Europa-Tournee war schnell verflogen.

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„Es gibt überhaupt keinen Grund, dass das in der Wäsche hängen bleibt. Wir werden bis zur Winterpause noch erfolgreiche Spiele haben, und das würde den Abschluss einer ereignisreichen und erfolgreichen Hinrunde bedeuten“, befand Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl nach der 2:4 (2:1)-Niederlage im letzten Champions-League-Spiel beim englischen Starensemble von Manchester City und dem Ausscheiden aus dem internationalen Wettbewerb.

Ganze zehn Minuten fehlten dem Bundesligadritten - und ein wenig Glück im Parallelspiel zwischen Sevilla und Juventus Turin (1:0). Ein Remis in diesem Duell hätte den Gladbachern noch für die Europa League gereicht, doch am Ende trafen die Italiener nur die Querlatte und vergaben in der Nachspielzeit noch eine große Torchance. „So, wie es gelaufen ist, war es bitter. Aber wir haben uns international Respekt erarbeitet“, meinte der offensive Flügelspieler Julian Korb.

Drei Tage nach dem großen Auftritt gegen den FC Bayern München schien sich der Gladbacher Erfolgsweg zunächst auch im Etihad Stadium fortzusetzen. Noch in der ersten Halbzeit drehten Korb (19.) und Raffael (42.) den 0:1-Rückstand durch David Silva und die 2:1-Führung hatte bis zur 80. Minute bestand. Doch irgendwann musste sich die individuelle Klasse der hoch bezahlten Truppe von Trainer Manuel Pellegrini auszahlen und so war es der vor Saisonbeginn für mehr als 60 Millionen Euro verpflichtete Nachwuchsstar Raheem Sterling, der an seinem 21. Geburtstag mit einem Doppelschlag (80./81.) den Sieg und Platz eins in der Gruppe für die Gastgeber ebnete.

„So schnell kann's gehen im Fußball“, sagte Defensivspieler Havard Nordtveit. Gestern noch im siebten Himmel nach dem Bayern-Coup, heute aus dem Europokal gepurzelt. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber mit der Leistung aus der ersten Halbzeit können wir in der Bundesliga jeden schlagen“, meinte der Norweger. Auch Eberl war über den Auftritt in den ersten 45 Minuten überrascht. „Ich musste mich kneifen. Dass wir eine Mannschaft, die den Anspruch erhebt, die Champions League zu gewinnen, auswärts an die Wand spielen, habe ich selten gesehen.“

Erfolgscoach André Schubert, der sein gegen Bayern München erprobtes neues System mit Dreier-Abwehrkette leicht verfeinert hatte, war trotz des Ausscheidens nicht unzufrieden. In 16 Spielen hat er zweimal als Borussen-Trainer verloren - jeweils gegen ManCity. „Im Hinspiel war es bitter, aber heute war es ein verdienter Sieg“, befand Schubert. Als Neuling in der Königsklasse habe man Deutschland gut vertreten, meinte der Coach. „Man hat der Mannschaft auch den Substanzverlust angesehen, die letzten Wochen waren schon sehr intensiv“, sagte der Coach.

Torhüter Yann Sommer sprach von einem gelungenen Auftritt auf der großen Bühne des Fußballs. „Wir haben Europa gezeigt, dass Mönchengladbach reif ist für internationale Spiele.“ Und damit meinte der Schweizer nicht nur die Fußballer von Borussia, sondern auch deren Anhänger, die in einem gut besetzten englischen Stadion in Unterzahl den Ton angaben. Da konnte sich Sommer eine kleine Spitze nicht verkneifen. „Unsere Fans haben den Engländern gezeigt, wie man Stimmung macht.“