Gladbachs Hahn hofft noch auf EM: „Wäre Krönung“

Darmstadt (dpa) - Seine Pläne für den Sommer hat André Hahn bereits vor ein paar Wochen gemacht. Urlaub mit der Familie steht für den 25-Jährigen an, nach einer für ihn turbulenten Saison.

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„Weil ich nie damit gerechnet hätte, dass ich über so etwas überhaupt nachdenken darf“, sagte der Gladbacher Angreifer nach dem 2:0 (1:0) der Borussia in Darmstadt, an dem Hahn mit einem Treffer erneut maßgeblich beteiligt war.

Mit „so etwas“ meinte Hahn eine Nominierung für den EM-Kader, den Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag in Berlin zumindest in seiner vorläufigen Form benennen wird. In der Vergangenheit war Löw vor großen Turnieren immer mal wieder für eine Überraschung gut. Vor dem WM-Triumph vor zwei Jahren schaffte zum Beispiel der Ex-Borusse Christoph Kramer noch kurzfristig den Sprung ins Aufgebot.

Geht es nach den Verantwortlichen der Borussia, müsste auch dieses Mal wieder ein Gladbacher zu den Überraschungen gehören. „Wenn er nicht dabei ist, dann ist mir um den deutschen Fußball nicht bange, dann haben wir super gute Fußballer“, sagte Schubert. Hahn machte in Darmstadt mit dem 2:0 in der 63. Minute den ersten Auswärtssieg des Champions-League-Teilnehmers seit mehr als einem halben Jahr perfekt. Thorgan Hazard hatte die Gäste in der 31. Minute in Führung gebracht.

Wirklich groß sind die EM-Chancen für Hahn aber wohl nicht. Auf den offensiven Außenbahnen und im Angriff ist die DFB-Elf bereits gut besetzt, zudem hat Hahn eine lange Verletzungspause hinter sich. Nach dem brutalen Foul des Schalkers Johannes Geis in der Hinrunde war Hahn monatelang ausgefallen.

Um so beeindruckender ist die Form, in der sich der Stürmer seit Wochen befindet. Schubert lobte am Samstag noch einmal die „Mentalität, die Wucht und den Zug zum Tor“ von Hahn. Zudem habe er sich im Kombinationsspiel deutlich gesteigert, bringe sich viel mehr mit ein als in der Vergangenheit.

Hahn selbst freut sich über die Lobeshymnen, die derzeit von allen Seiten auf ihn einprasseln. Gehört hat er vom Bundestrainer bislang noch nichts, er will einfach abwarten, was bis Dienstag passiert. „Ich würde mich voll reinhauen und jede Sekunde arbeiten und ackern für das Team“, sagte Hahn im TV-Sender Sky.

Erst einmal bricht er an diesem Montag mit der Borussia zu einer fünftägigen Reise in die Schweiz auf, wo für den Tabellenvierten noch zwei Testspiele und einige Fan-Aktivitäten anstehen. Sein Handy wird Hahn aber auch dort auf Empfang haben. Meldet sich Löw, wäre es die Krönung „der besten Zeit meines Lebens“, sagte Hahn, der Anfang des Jahres auch noch Vater geworden ist. Bleibt der Anruf aus, lässt Hahn seine Pläne einfach so wie sie sind und geht in den Urlaub.