Erneut Mittelmaß Gladbachs mäßige Saisonbilanz - Eberl: "Luft nach oben"

Hamburg. Mit dem letzten Auftritt seiner Mannschaft war Dieter Hecking überhaupt nicht zufrieden. Daher kündigte der Coach von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:2 beim Absteiger Hamburger SV auch eine sehr kritische Analyse an.

Max Eberl kann mit der Saison der Gladbacher nicht zufrieden sein.

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„In so einem Spiel wie heute hat mir die Körpersprache bei einigen nicht gefallen. Wenn man erfolgreich sein will, braucht man auch Charaktere, die im Wind stehen“, erklärte der Coach nach der endgültig verpassten Europapokal-Teilnahme.

Personelle Konsequenzen werde es deshalb nicht geben. „Ein paar kritische Worte werden aber noch fallen müssen. Dann werden wir im nächsten Jahr hoffentlich erfolgreicher sein“, sagte Hecking.

Letztlich hätte den Gladbachern durch die Auswärtssiege von RB Leipzig und dem VfB Stuttgart auch ein Punkte-Dreier nicht geholfen. Damit musste man auch vorher rechnen. „Die Saison war nicht negativ, aber wir haben eben auch nichts Außergewöhnliches geschafft. Dafür hatten wir zu viele Probleme. Wir haben etwas Normales geschafft, aber wir haben Luft nach oben“, befand Sportdirektor Max Eberl.

Zum siebten Mal in Serie landete der ehemalige Champions-League-Teilnehmer in der oberen Tabellenhälfte, doch mit zwei neunten Plätzen zuletzt verpasste man jeweils einen internationalen Startplatz. „Wir als Mannschaft sind schon enttäuscht über den neunten Platz, weil wir wissen, was in der Mannschaft steckt und was für uns möglich gewesen wäre“, sagte Torhüter Yann Sommer nach der Pleite beim Absteiger.

Ein großes Problem war die außergewöhnlich hohe Anzahl an verletzten Spielern über die gesamte Saison hinweg, allerdings gab es in vielen Partien auch eine mangelhafte Chancenverwertung. „Diese extreme Verletzungsserie habe ich so noch nie erlebt. Da ist es fast unmöglich eine normale Saison zu spielen. Es gab ja keine andere Mannschaft in der Liga, die diese schwierige Personalsituation hatte“, meinte Nationalspieler Christoph Kramer.

Auch ohne einen internationalen Startplatz werden die Gladbacher ihre Mannschaft verstärken müssen. Verbessern muss sich die Qualität im Angriff. Auch die Zahl der Gegentore (52) ist die höchste seit sieben Jahren, als die Mannschaft als Tabellen-16. über die Relegation noch den Klassenverbleib schaffte. Seine Philosophie, junge und entwicklungsfähige Spieler zu verpflichten, wird der Club fortsetzen. Bislang steht der an Fortuna Düsseldorf verliehene Florian Neuhaus als hoffnungsvoller Neuzugang im Mittelfeld fest.