Gladbachs neue Tormaschine
Der Kanadier Rob Friend steht am Montag im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln vor seiner ersten großen Prüfung in der 2. Liga.
Mönchengladbach. In Rosetown (Kanada) ist Rob Friend groß geworden, ob seiner Herkunft und Größe eigentlich zum Eishockey-Spieler prädestiniert, verdient er sich aber an der Universität in Michigan (USA) als Fußballer seine ersten Sporen - und bleibt dabei. Die norwegischen Stationen Moss und Molde - irgendwo muss man ja schließlich anfangen - waren erste vorsichtige Versuche, sich als Fußball-Profi auf dem europäischen Festland durchzubeißen, ehe sich der hünenhafte Stürmer in den Niederlanden bei Herenveen und Amelo entscheidend weiter entwickelte.
Jetzt ist Rob Friend ein Gladbacher Borusse, und schneller als erwartet kommt auf den 26-jährigen Freund extravaganter Aktionen und pfiffiger Tore die erste große Prüfung im Fußball-Unterhaus zu. Heute Abend geht es im ausverkauften Borussia-Park nicht um irgendein Fußballspiel. Nein, wenn um 20.15 Uhr (live im DSF) die Kölner und die Gladbacher Spieler den Rasen betreten und die x-te Aufführung des Evergreens "Rheinisches Derby" beginnt, wird es wie eh und je knistern vor Spannung und die Atmosphäre geladen sein. Es ist halt das Derby.
Derbys (bedeutendes sportliches Spiel zweier rivalisierender Mannschaften) - das sind Duelle wie Bayern gegen 1860, Schalke gegen Dortmund oder eben Gladbach gegen Köln. Was wäre der Fußball ohne die Brisanz dieser Bruderkämpfe, die die Fans in ihren Bann ziehen.
Als die Profis des Deutschen Rekordmeisters FCBayern München kürzlich vor ihrem Derby gegen den fränkischen Rivalen Nürnberg gefragt wurden, bei welchem Spiel sie gerne einmal als Zuschauer dabei sein würden, entschieden sich drei Bayern-Profis für Gladbach gegen Köln. "Top-Antwort" war Real gegen Barcelona und Glasgow Rangers gegen Celtic. So viel zur Bedeutung des heutigen Zweitliga-Gipfels in der Stadt des fünffachen Deutschen Fußballmeisters.
Nachtschwärmer Borussen-Trainer Jos Luhukay strich gestern Soumalia Coulibaly und Steve Gohouri aus dem Kader. Beide fielen unangenehm mit einem Disko-Besuch Samstagnacht in Köln auf.
Bangen Fraglich ist der Einsatz von Oliver Neuville. Der Nationalstürmer wurde im Abschlusstraining gestern wegen einer Verletzung am Sprunggelenk geschont. Erst heute soll sich entscheiden, ob er spielen kann. Trainer Luhukay muss zudem auf Nando Rafael, Kasper Bögelund (beide Faserriss), Marvin Compper (Meniskus-OP) und Sebastian Schachten (Reha) verzichten.