Herrmann nach Remis: „Es war viel mehr drin“
Gladbacher ärgern sich über das 1:1 gegen Werder. Ein Rückschlag sei dies aber nicht.
Mönchengladbach. Am Tag nach dem ärgerlichen Remis gegen Werder Bremen war das Lachen in das Gesicht von Patrick Herrmann zurückgekehrt. Seinen Frust über das ernüchternde 1:1 (0:0) vor eigenem Publikum hatte der Offensiv-Spieler des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach nach der morgendlichen Regenerations-Einheit verarbeitet. Ebenso die Muskelkrämpfe, wegen derer Herrmann zuvor im Duell mit Werder nach rund 70 Minuten vorzeitig den Platz verlassen musste.
„Ich habe keine Probleme mehr. Keine Ahnung, warum der Muskel zugemacht hat. Ich wollte gar nicht runter, aber es ging nicht mehr“, sagte der 22-Jährige. Natürlich, so Herrmann, sei in der Fohlen-Kabine noch einmal sein von Schiedsrichter Wolfgang Stark aberkannter Treffer (15.) Thema gewesen. Solch eine Situation habe er auch noch nicht erlebt. Gemeint waren die rund 90 Sekunden, in denen die VfL-Profis, das Trainerteam und die Fans die vermeintliche 1:0-Führung feierten und aus den Stadion-Boxen mit Scooters „Maria“ schon Borussias Tor-Hymne wummerte. Doch die kollektive Gladbacher Glückseligkeit fand ein jähes Ende. Stark hatte überraschend den Neustart-Knopf gedrückt und alles wieder auf null gesetzt.
Zu Recht. Der Unparteiische korrigierte nach Rücksprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver eine Fehlentscheidung. Denn Herrmann hatte nach Steilpass von Havard Nordtveit, den Amin Younes noch per Hacke berührte, im Abseits gestanden. Er habe dies aus seiner Perspektive nicht sehen können, so Stark. Erst ein Gespräch habe alle Zweifel ausräumen können. Später gab es für die Entscheidung Starks auch von Borussias Cheftrainer Lucien Favre ein Lob: „Eine völlig richtige Entscheidung. Klar, es hat zu lange gedauert, bis er seine endgültige Entscheidung getroffen hatte. Aber ich habe es lieber so, als dass das Tor gezählt hätte. Ich hasse es, wenn ein Spiel wegen des Schiedsrichters anders läuft.“
Die Ursachen für das enttäuschende Remis nach den dann regulären Treffern von Mlapa (72.) und Ignjovski (77.) suchten die Fohlen lieber bei sich. So sagte Herrmann: „Es war vielmehr drin für uns. Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen. Auch ich.“ Einen Rückschlag im Kampf um die Europapokal-Plätze habe man aber nicht erlitten. Dafür, so Herrmann, seien noch „zu viele Punkte zu vergeben“.