Jecker Zufall: Favre ist seit 1111 Tagen im Amt
Der Schweizer blickt auf eine Zeit mit Höhen und Tiefen am Niederrhein zurück. Hans Meyer warnt vor Eintracht Braunschweig.
Mönchengladbach. Auch in Mönchengladbach wird morgen die heiße Phase des Straßenkarnevals eingeläutet. Und wie es der Zufall will, hält die Statistik für den Trainer von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach, Lucien Favre, eine ganz besonders jecke Zahl bereit: Der Schweizer ist am Freitag exakt 1111 Tage in Amt und Würden am Niederrhein. Die 1111 Arbeitstage waren ein Wechselbad der Gefühle, es gab Höhen und Tiefen. „Halt Pohl“, also halt dich aufrecht, kann man da nur sagen.
Das Motto in der Vitusstadt lautet diesmal: „Gladbach, die Perle vom Niederrhein“. Auch das Aushängeschild der Stadt, eben jene Borussia, ist für viele Fußball-Fans eine Kostbarkeit. Eine Perle eben. Dessen Mannschaft und Trainer Lucien Favre machen momentan eine schwierige Phase durch, und nach Fastnacht dürfte dem Fußball-Lehrer aus der französischen Schweiz kaum zumute sein.
Die vereinseigene Karnevalssitzung im Januar schwänzte Favre wie fast die gesamte Mannschaft. Dafür das gesamte Präsidium sowie die Geschäftsführung inklusive Sportdirektor Max Eberl erschienen.
Dabei spielt der Fasching im Kanton Waadt, der Heimat Favres, eine beachtliche Rolle. Die Region zwischen dem Neuenburger- und dem Genfer See ist bekannt für seine prunkvollen Karnevalsfeste. Lausanne ist gar eine Hochburg; auch in d’Yverdon, wo Favre einst als junger Trainer seinen Horizont erweiterte, wird ausgelassen gefeiert.
Am Samstag beim Auswärtsspiel in Braunschweig besteht für Favre die nächste Gelegenheit, den aktuellen Negativtrend (sieben sieglose Spiele in Folge) zu stoppen. „Zwei Punkte aus fünf Rückrundenspielen sind keine zufriedenstellende Ausbeute. 35 Punkte nach 24 Spielen sind dagegen ganz sicher nicht zu wenig für Europa. Aber: Die Tendenz der vergangenen Wochen muss uns alarmieren und es muss ihr energisch entgegengewirkt werden“, sagt Präsidiumsmitglied Hans Meyer.
Das Erfolgsrezept aus Sicht des früheren Trainers: „Wir müssen arbeiten. Wir müssen daran arbeiten, dass wir schnell wieder bessere Ergebnisse erzielen und uns nicht von irgendwelchen Dingen von außen beeinflussen lassen.“
Den Gegner am Samstag schätzt Meyer wie folgt ein: „Braunschweig ist in einer Situation, in der sie bedingungslos um ihre Chance auf den Klassenerhalt kämpfen. Und wenn mir jetzt einer erzählt: Da müsst ihr aber gewinnen, dann muss ich ihm freundlich erklären, dass das respektlos ist. In der Bundesliga gibt es das nicht, dass man Spiele von selbst gewinnt. Aber wir werden dorthin fahren und versuchen, das Spiel zu gewinnen.“