Borussia Mönchengladbach Keine Borussen nominiert - Mönchengladbach zeigt Nationalteam die kalte Schulter
Mönchengladbach. Es ist der erste Auftritt nach der Fußball-EM, es ist das Abschiedsspiel für Kapitän Bastian Schweinsteiger und soll eine Gelegenheit für junge deutsche Kicker sein, sich zu beweisen.
Aber: Mönchengladbach zeigt dem deutschen Fußball Bund vor dem Test-Länderspiel am Mittwoch (20.45 Uhr) im Borussia-Park gegen Finnland die kalte Schulter: Nur 18 000 Tickets sind bislang verkauft, 43 000 Fans passten rein. Dem Nationalteam droht sieben Wochen nach dem EM-Aus im Halbfinale gegen Frankreich eine Minuskulisse.
Sein 121. Länderspiel muss Schweinsteiger womöglich in einem halb leeren Stadion absolvieren. „Nach einem Turnier haben wir häufig festgestellt, dass die Nationalmannschaft nicht so im Vordergrund steht. Ich hoffe, dass noch einige Zuschauer mehr da sein werden. Sie bekommen eine junge Mannschaft mit Perspektive zu sehen, das ist doch auch spannend“, sagte Bundestrainer Joachim Löw am Montag.
Gründe gibt es viele für das Desinteresse: In bedeutungslosen Testspielen hat sich die Nationalelf unter Löw selten über die Maßen engagiert. Auch in Länderspielen in Gladbach beim 1:2 gegen Australien im März 2011 oder beim 2:2 gegen Kamerun im Juni 2014 nicht. Zudem hat der Bundestrainer für seinen 24er-Kader keinen einzigen Gladbacher Spieler nominiert: Immerhin hätten ihm mit André Hahn, Christoph Kramer, Patrick Herrmann, Mahmoud Dahoud oder Lars Stindl fünf ernsthafte Kandidaten zur Verfügung gestanden. Aber auch nach dem Ausfall von André Schürrle verzichtete der Bundestrainer auf eine Nachnominierung und damit auf einen vermeintlich geschickten Schachzug.