Kruse: „Ich lebe einfach meinen Traum“
Der Neueinkauf der Gladbacher Borussia im Gespräch mit der WZ.
Mönchengladbach. Er hat noch keine Minute für Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga gespielt. Die Fohlen-Fans haben Max Kruse allerdings längst in ihr Herz geschlossen — weil sie offenbar große Hoffnungen in die Verpflichtung des 25 Jahre alten Nationalspielers setzen.
Beim Rheydter Turmfest stellte sich Kruse gestern erstmals den VfL-Treuen offiziell vor — und wurde gleich mit Sprechchören und tosendem Applaus begrüßt. Dank einer Ausstiegsklausel hat Borussia den Offensiv-Wirbler Liga-Konkurrent SC Freiburg abjagen können. Gezahlt eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro — nahezu ein Schnäppchen im Business Fußball-Bundesliga.
Die Erwartungshaltung an Kruse ist riesig. Das hat die Reaktion und die Vorfreude der Fans in Rheydt gezeigt. Die Rückennummer zehn, einst von Fohlen-Legende Günter Netzer getragen und Symbol Gladbacher Spielkultur, wird die Sache wohl auch nicht leichter machen. „Ich kann mit Druck umgehen“, sagt Kruse und redet darüber hinaus über . . .
. . . große Erwartungshaltungen: „Ich bin kein Star. Ich habe eine ganz gute Saison gespielt, das ist richtig. Aber es geht wieder bei null los. Ich setze mich nicht unnötig unter Druck. Wenn ich sage, dass ich an die vergangene Saison anknüpfen möchte, dann setze ich mir schon ein sehr hohes Maß. Aber das ist auch der Anspruch, den ich bei Gladbach habe.“
. . . die Bedeutung der Rückennummer 10: „Ich bin froh, dass ich sie bei Borussia bekommen habe. Meine Lieblingsnummer, seit ich Fußball spiele.“
. . . die Gründe, warum er unbedingt zur Borussia wollte: „Borussia ist ein großer Verein, der den Anspruch hat, in den nächsten Jahren in das Top-Drittel der Bundesliga zu kommen. Bei der Aufgabe will ich einfach helfen.“
. . . seinen rasanten Aufstieg in der abgelaufenen Spielzeit bis hin zu Bundestrainer Joachim Löw: „Es ging wahnsinnig schnell alles. Es war auch nicht einfach zu verarbeiten. Aber ich lebe einfach meinen Traum im Moment. Ich kann nicht erklären, warum es so schnell ging. Aber ich bin einfach nur froh, dass es so gekommen ist. Nun gilt meine gesamte Konzentration der Borussia.“
. . . die erste Pflichtspiel-Hürde Darmstadt 98: „Gegen einen vermeintlich kleineren Gegner in der ersten Runde hört sich zunächst einfach an. Aber man hat in den vergangenen Jahren gesehen, was im DFB-Pokal alles möglich ist. Darmstadt spielt 3. Liga. Da müssen wir hellwach sein, damit wir nicht gleich die erste Runde verschlafen.“
. . . den Klassiker zum Liga-Auftakt beim Triple-Sieger bei Bayern München: „Das ist doch gut. Da können wir gleich für einen guten Einstand sorgen.“
Am Montag (11 Uhr) beginnt für die Fohlen im Borussia-Park die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison. Trainer Lucien Favre muss noch auf zehn Profis verzichten. Dafür soll Offensiv-Ass Raffael am Mittag offiziell vorgestellt werden.