Leichtathletik: Onnen setzt auf die Viersener Zuschauer
Der deutsche Meister will sich beim Hochsprung-Meeting das WM-Ticket sichern. Die Norm liegt bei 2,30 Meter.
Viersen. In gut sechs Wochen (15. bis 22. August) finden im Berliner Olympiastadion die Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Ein Teil der Weltelite der Hochspringer kommt am Sonntag schon mal nach Viersen (15 Uhr, Schulsportzentrum Löh) und will beim 15. Viersener Hochsprung-Meeting (nicht nur) die Viersener Fans wieder richtig begeistern.
Unter den 14 Top-Springern sind allein sechs Italiener, zwei Afrikaner (Kontinentalmeister Kabelo Kgosiemang/ Botswana) ein Russe sowie ein Großteil der Deutschen Elite (mit Meister Eike Onnen/ Hannover).
Wer in den vergangenen Jahren die Hochspringer "auf der Löh" beobachtet hatte, konnte bei günstigen Witterungsbedingungen immer "ganz großen Hochsprung" erleben. Vor zwei Jahren lag zum Schluss sogar die Jahres-Weltbestleistung für den Italiener Giulio Ciotti (damals 2,34 m) auf. Doch Giulio beließ es mit 2,31 m beim Meetingrekord.
Diesmal geht es neben den Preisgeldern vor allem noch um die Norm-Leistungen für die WM in Berlin. Denn der Deutsche Meister Eike Onnen (Hannover) kam bei den Deutschen Meisterschaften am Sonntag in Ulm über die Höhe von 2,26 m nicht hinaus, die er im zweiten Versuch übersprungen hatte.
An der Höhe von 2,29 m scheiterte er. In früheren Jahren hatte er stets die WM-Normhöhe von 2,30 m geschafft. Onnen baut diesmal darauf, dass ihn die Viersener Zuschauer am Sonntag über die Höhe von 2,30 Meter treiben.
Favorit dürfte der Italiener Alessandro Talotti sein. Der 28-Jährige hat eine Bestleistung von 2,32 m und sprang erst am Dienstagabend beim berühmten Sportfest "Athletissima" in Lausanne (Super Grand Prix) die Höhe von 2,23 m - im strömenden Regen und auf seifenglatter Anlaufbahn, womit er hinter dem Tschechen Jaroslaw Baba (2,26 m) toller Zweiter wurde. Nicola Ciotti (Italen), der ebenfalls in Viersen zusammen mit seinem Zwillingsbruder Giulio springt, wurde mit der Höhe von 2,17 m Zehnter.
Vor den Top-Springern kommt der Nachwuchs zum Zug. Der Süchtelner B-Jugendliche Michael Ackers (ASC Süchteln) möchte die Normhöhe (1,94 m) für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Rhede in vier Wochen springen. Ihm fehlen dafür noch zwei Zentimeter.