1. Bundesliga Leipzig ist wieder Gladbach-Schreck - Trainer Rose dennoch nicht unzufrieden

Mönchengladbach · Gut gespielt, aber wieder kein Heimsieg. Der überragende Dreifach-Torschütze Werner entschied die Partie fast im Alleingang. Die Gladbacher Neuzugänge gefielen.

 Gladbachs Trainer Marco Rose ist trotz Heimniederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Gladbachs Trainer Marco Rose ist trotz Heimniederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die erste Pflichtspielniederlage mit seiner neuen Mannschaft brachte Marco Rose nicht aus der Ruhe. „Ich hab den Jungs gesagt, so stelle ich mir Fußball vor. Mit dem einzigen Problem: Wir haben verloren“, sagte der Coach von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:3 (0:1) gegen Angstgegner RB Leipzig, gegen den man in der Bundesliga noch nie gewinnen konnte. Zudem hat die Borussia saisonübergreifend zehn Heimspiele in Serie nicht gewonnen. Dennoch überwiegen die positiven Erkenntnisse aus der Partie gegen einen bärenstarken Gegner. „Wir haben ein super Spiel gemacht. Das klingt komisch nach einer Niederlage zu Hause, aber es ist so“, befand Torhüter Yann Sommer.

In der Tat sahen die 47 227 Zuschauer im Borussia-Park schon einiges von dem, was den neuen Spielstil ausmachen soll. „Wir haben ein gutes Gegenpressing gespielt und hatten den Gegner im Griff“, meinte Sommer. „Wenn wir das 1:0 gemacht hätten, wäre es wahrscheinlich ein anderes Spiel geworden. Mit der ersten Möglichkeit ist Leipzig dann aber in Führung gegangen“, sagte Nationalspieler Matthias Ginter.

Vor allem die Neuzugänge wie Stefan Lainer, der den Rose-Stil in Salzburg schon verinnerlicht hat, und Breel Embolo, der mit seiner ganzen Wucht und Durchsetzungskraft eine starke Leistung bot, bringen Dynamik ins Spiel der Gladbacher. Embolo war es auch der nach dem 1:2-Anschlusstreffer in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich hatte. Zu Beginn der Partie vergab zudem Alassane Pléa - jeweils auf Zuspiel von Embolo - zwei gute Möglichkeiten zur 1:0-Führung.

Turbulente Schlussphase

„Am Ende wurde es noch mal knifflig“, sagte Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann. In der turbulenten Schlussphase krönte Timo Werner dann seine Leistung mit seinem dritten Treffer an diesem Abend. „Er hat in diesem Spiel den Unterschied gemacht“, befand Sommer. „Er hat eine unglaubliche Schnelligkeit und ist vor dem Tor sehr stark“, sagte Gladbachs Torhüter.

An der sehr intensiven und rassigen Partie waren die Gladbacher maßgeblich beteiligt. „Das ist eine Mannschaft, die sehr ambitioniert spielt - wie wir. Das sind Spiele auf hohem Niveau. Aber es macht Spaß gegen sie zu spielen“, meinte Dreifach-Torschütze Werner.

Mit dem Einzug in die nächsten Pokalrunde und vier Punkten aus drei Spielen ist der Neustart in Gladbach ganz gut gelungen. Mit dem Tempo und dem Gefühl für das Gegenpressing ist Rose schon ganz zufrieden. Aber gerade mit Blick auf die nächsten beiden Spiele, den rheinischen Derbys beim 1. FC Köln und gegen Fortuna Düsseldorf, fordert Borussias Trainer bedingungslosen Einsatz: „Die Zweikampfhärte ist ein Punkt, an dem wir ansetzen müssen.“ Schließlich ist seine Mannschaft seit langer Zeit schon eine der fairsten der Liga. Der letzte Platzverweis eines Gladbacher Spielers liegt fast zweieinhalb Jahre zurück. Am 1. April 2017 sah Tobias Strobl die Gelb-Rote Karte in Frankfurt.

(dpa)