Lucien Favre: Gladbachs Publikum soll „aufhören zu träumen“
Trainer Lucien Favre warnt nach dem 0:0 gegen Freiburg vor überzogenen Erwartungen.
Mönchengladbach. Freiburgs Trainer Christian Streich wusste nach dem 0:0 im Mönchengladbacher Borussia-Park, bei wem er sich bedanken musste. Streich drückte seinen Torhüter Oliver Baumann innig, wollte den 21-Jährigen gar nicht mehr loslassen.
Baumann war in den 90 vorangegangenen Bundesliga-Minuten bester Spieler auf dem Platz und hatte gleich ein halbes Dutzend Großchancen der Gladbacher zunichtegemacht.
Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre durfte sich nach einer überwiegend ansehnlichen Nullnummer über eine Leistungssteigerung gegenüber den Spielen gegen den Hamburger SV (1:1) und beim 1. FC Nürnberg (0:1) freuen.
Im Kampf um einen Champions League-Platz oder gar die Meisterschaft waren es zwei verschenkte Punkte. „Wir haben besser gespielt, hatten mehr Kombinationen und fünf klare Torchancen. Die haben wir leider nicht genutzt. Darüber bin ich etwas enttäuscht“, sagte Favre.
Wieder einmal fehlte den Borussen vor dem gegnerischen Tor die Durchschlagskraft. Vor allem Nationalspieler Marco Reus war im Abschluss ungewohnt unkonzentriert. Bereits in der Hinrunde hatte er gegen die gleichen Gegner (Kaiserslautern, HSV, Nürnberg und Freiburg), die tief in der Abwehr stehen und aggressiv in die Zweikämpfe gehen, nicht getroffen. „Wir waren nicht konzentriert genug“, sagte Reus.
Dabei lief der Ball im Mittelfeld wie zu besten Zeiten in dieser Saison: flüssig, variabel und schnell. Oscar Wendt für Igor de Camargo in die Startelf zu stellen, hatte sich bezahlt gemacht. De Camargo und Hanke seien zu ähnliche Spielertypen, begründete Favre.
Auch der in der zweiten Hälfte eingewechselte Alexander Ring hatte das Offensivspiel belebt. Dass trotz der spielerischen Leistung Zuschauer pfiffen, nervte Lucien Favre (Foto). „Das Publikum ist super. Aber es muss aufhören zu träumen. Viele wollen zu viel. Wir müssen am Boden bleiben“, sagte der Schweizer.