Lucien Favre lächelt die strittigen Themen weg
Kein Kommentar des Borussen-Trainers zum Interesse von Olympique Marseille.
Mönchengladbach. Bagger und Planierraupen ebnen das Gelände am Borussia-Park für das neue Trainingszentrum ein und symbolisieren: Hier befindet sich ein Klub im Umbruch. Borussia Mönchengladbach stellt sich neu auf. Vor allem auch sportlich.
Erstmals seit 16 Jahren spielt der Klub wieder in Europa. Und schaut gespannt auf den 10. August, an dem der Gegner in der Champions League-Qualifikation ausgelost wird. Entsprechend groß war gestern das Interesse der rund 2000 Zaungäste beim Trainingsstart des Fußball-Bundesligisten vor allem an den Zugängen Alvaro Dominguez von Atlético Madrid, Peniel Mlapa aus Hoffenheim und Granit Xhaka vom FC Basel.
Der Schweizer outete sich gleich als Bayern-Fan. „Ich freue mich besonders, gegen die zu spielen“, sagte der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler. Das allerdings wird noch dauern. Das Duell der einstigen Rivalen aus den 70er Jahren findet erst am letzten Hinrundenspieltag statt.
Spannender und drängender ist die Frage, ob Xhaka durch seine Teilnahme an Olympia in London die Vorbereitung in Gladbach verpassen wird. Am Dienstag wird der Kader benannt. Xhaka hatte stets betont, zugunsten Borussias auf Olympia verzichten zu wollen.
Der Gladbacher Trainer ließ es gestern gemächlich angehen — leichte Laufeinheit, ein paar technische Übungen, nach 55 Minuten war bereits wieder Feierabend für die Profis. Favre bleibt seiner Linie treu, lächelt öffentlich strittige Themen weg. Etwa das zu seiner Vertragsverlängerung über 2013 hinaus, oder einem Interesse von Olympique Marseille, das sich gestern von Didier Deschamps getrennt hat. Oder auch dem vielzitierten Transfers des Holländers Luuk de Jong als Ersatz für Marco Reus. „Es ist zu früh, darüber zu sprechen“, lautet gestern stets Favres Credo.
Selbst Gladbachs Programm mit 26 Pflichtspielen bis zur Winterpause kommentierte er gelassen: „Das kennen wir.“ Favre vielleicht, aber Gladbach seit 16 Jahren nicht mehr. Doch Favres Gelassenheit könnte ein gutes Omen sein.