Machtwort von Max Eberl: „Juan Arango bleibt“
Gladbachs Sportdirektor beendet im Trainingslager in Rottach-Egern Spekulationen um den Weggang des Venezolaners.
Rottach-Egern. Lucien Favre ist in seinem Element. Wie ein Feldherr schreitet der 55 Jahre alte Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach über den Rasen, beäugt das Geschehen. Favres Kommandos sind laut und präzise. Selbstbewusst dirigiert er sein Star-Ensemble, korrigiert, erklärt, verbessert. Keine Nachlässigkeit bleibt ihm verborgen. „Mehr Bewegung, mehr Tempo!“
Taktikschulung hat der Schweizer neben intensiven Fitnesseinheiten der Fohlen-Elf, die sich bis zum 18. Juli am Tegernsee auf den Saisonstart in vier Wochen vorbereitet, verordnet. Es gilt, vor allem die neuen Offensiv-Stars Max Kruse und Raffael zu integrieren. Dazu die für viele Millionen geholten Jungstars wie Luuk de Jong, Granit Xhaka oder Peniel Mlapa im zweiten Jahr bei Borussia zu Leistungsträgern weiterzuentwickeln.
Favres Feintuning hat es in sich. Zweieinhalb Stunden lang nimmt er die Spieler in die Mangel. Plötzlich ein Pfiff — der anstrengende und schweißtreibende Fußball-Unterricht ist vorerst beendet. Fast alle Profis sacken ausgepumpt nieder. „Das hat es richtig in sich gehabt. Solch ein Programm machst du nicht oft“, stöhnt Mittelfeldspieler Xhaka und nimmt einen kräftigen Schluck aus der Trinkflasche. Die Gladbacher rüsten sich in den Bayerischen Alpen für eine Spielzeit, in der sie erneut den Angriff auf die Europapokal-Plätze in Angriff nehmen wollen. Auch wenn dies von den Machern nicht offensiv kommuniziert wird. „In der Einstelligkeit stabilisieren“ lautet die defensivere Variante von Sportdirektor Max Eberl.
Personell scheint Gladbach für dieses Ziel durchaus gerüstet zu sein mit dem neuen Kreativ-Zentrum Juan Arango und Zugang Raffael. Weitere Millionen-Investitionen soll es nicht geben, so Eberl. Die Planungen seien zu „99 Prozent“ abgeschlossen — wenn nichts mehr „Unvorhergesehenes“ geschehe. Eberl hat zudem alle Spekulationen um einen vorzeitigen Abgang von Juan Arango (Vertrag bis 2014) beendet. Mit dem Venezolaner, der gestern mit Muskelproblemen das Training abbrechen musste, werde weiter geplant. Eberl: „Juan Arango bleibt bei uns.“