Mannschaftsfoto: Immer nur lächeln für die Fans
So entstand das Mannschaftsfoto. Wer darf drauf und wer nicht. Einige Spieler waren gar nicht da.
Mönchengladbach. "Bitte lächeln!" - immer wieder ist die Aufforderung zu hören. Die drückende Hitze lässt die über 20 Fotografen stark schwitzen, dennoch wird unentwegt auf die Auslöser der Kameras getippt.
"Jedes Jahr das gleiche Spiel", stöhnt ein Veteran und wechselt hektisch das Objektiv, während im Hintergrund ein Arbeiter-Trupp die Nordkurve mit Hochdruckreinigern auf Vordermann bringt.
25 Spieler, fünf Trainer, drei Ärzte, drei Physiotherapeuten, ein Betreuer sowie ein Zeugwart bilden das Motiv für das neue Mannschaftsbild vom Bundesligisten Borussia, der Medienrummel ist groß - Frontzeck, Dante & Co. absolvieren den Pflichttermin gelassen.
Nur Igor de Camargo fällt das Lachen schwer, als er auf Krücken den Rasen im Borussia-Park betritt. Der Stürmer hat seine Knöchel-OP gut überstanden, darf zwei Wochen nicht trainieren.
Auch Patrick Herrmann humpelt aufs Feld, das böse Foul aus dem Testspiel im niederländischen Echt hat Spuren hinterlassen. "Es ist zum Glück nichts kaputt, sondern nur eine Bänder- und Kapseldehnung", sagt der Jungspund.
Paul Stalteri und Jan-Ingwer Callsen-Bracker dürfen nach der Degradierung zur U23 aber nicht aufs Bild. Auch Karim Matmour und Michael Bradley fehlen, beide haben bis Montag Urlaub.
Gegen Mittag hat sich die Schufterei für die Fotografen gelohnt, das Mannschaftsbild ist im Kasten. Dann heißt es wieder warten. Die Sponsoren verlangen ihren Tribut. Plötzlich sind alle Borussen Brausetrinker, ehe dutzende gelbe Bälle des Hauptsponsors durch die Luft wirbeln. Schließlich wird die Rote Karte gegen Rassismus gezeigt.
Im Kabinengang müssen viele Bälle und Poster unterschrieben werden - dann haben es die Borussen geschafft. "Kein Problem", sagt Neuzugang Mo Idrissou und verschwindet unter die Dusche.