Marx — der Stabilitätsfaktor
Lucien Favre ist mit seinem Abräumer zufrieden. Samstag spielt die Borussia bei Schalke.
Mönchengladbach. Einträchtig saßen sie nebeneinander auf der Tribüne im Borussia-Park, während sich unten auf dem Rasen die alten Kumpels mühten. Mit Erfolg. Beim 2:0 gegen Wolfsburg beobachteten Marco Reus und Roman Neustädter erstmals gemeinsam in dieser Saison ein Spiel ihres Ex-Klubs.
Vor allem für Neustädter war das quasi ein Pflichttermin am vergangenen Mittwoch — Anschauungsunterricht nur drei Tage vor dem Treffen in Gelsenkirchen mit seinem Ex-Klub (Samstag, 15.30 Uhr).
In Schalke hat er sich für viele überraschend zum unumstrittenen Stammspieler entwickelt, und nicht wenige sind mittlerweile der Auffassung, gerade sein Weggang habe Borussia um die im vergangenen Jahr so bemerkenswerte Stabilität beraubt. Der Acht-Millionen-Einkauf und als Ersatz gedachte Granit Xhaka jedenfalls konnte zu Saisonbeginn Neustädters Fehlen nicht kompensieren.
Die hohe Fehlerquote im Spiel des 20 Jahre alten Schweizers veranlasste Trainer Lucien Favre sogar, ihn aus der Mannschaft zu nehmen. Das ist jetzt fast zwei Monate her und seither ist mit Thorben Marx wieder der Spieler gefragt, den einst der aufstrebende Neustädter vor beinahe zwei Jahren aus der Mannschaft verdrängt hatte.
Trainer Favre indes ist mit der Leistung von Marx zufrieden. „Seit er wieder spielt, hat er das gut gemacht“, sagte Favre am Freitag, deutete allerdings an, dass es durchaus Veränderungen geben könnte. Um dann gleich einzuschränken: „Aber ich weiß nicht wann.“
Dass Thorben Marx über seine Vertragslaufzeit bis zum Saisonende eine Zukunft bei der Borussia hat, wird angesichts seiner Spieleinsätze immer wahrscheinlicher. Angesichts des strammen Programms bis zur Winterpause will Sportdirektor Max Eberl die Vorbereitung auf die Spiele indes nicht mit Vertragsverhandlungen belasten und verweist auf Absprachen, sich im Winter zusammenzusetzen.
Das gilt neben der Personalie Marx auch für Kapitän Filip Daems und Mike Hanke, deren Verträge ebenfalls im kommenden Sommer auslaufen. Bei dem Trio ist mit einer Verlängerung der Verträge zu rechnen. Zumindest besteht die grundsätzliche Absicht auf beiden Seiten.
Ein Sonderfall ist Martin Stranzl, dessen Vertrag im Sommer ebenfalls endet. Der Österreicher hat mehrmals bekundet, seine Karriere dann beenden zu wollen. Ihn vom Gegenteil zu überzeugen, dürfte keinen leichte Aufgabe für Eberl werden.