Mehr Einsätze für junge Spieler

Amin Younes hat den Vertrag bis 2016 verlängert. Er ist nicht der einige, der auf mehr Spielzeit in der Bundesliga hofft.

Mönchengladbach. Lucien Favre nickt eifrig, als er gefragt wird, ob Tolga Cigerci nicht das beste Beispiel dafür ist, dass ein junger Spieler das Vertrauen des Trainers spüren müsse.

Der Trainer von Borussia Mönchengladbach belohnte den Trainingsfleiß des Deutsch-Türken, indem er Cigerci in den beiden Rückrundenspielen der Fußball-Bundesliga von Beginn an spielen ließ. „Alle Spieler können sich jeden Tag im Training präsentieren. Wenn er das zwei oder drei Wochen tut, wird er automatisch spielen, egal welcher Spieler das ist“, sagt Favre vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (Sonntag, 15.30 Uhr).

Die Anforderungen des Borussia-Trainers sind allerdings sehr hoch. So sagte Tolga Cigerci in dieser Woche der „Bild“: „Der Trainer ist sehr anspruchsvoll in technischen Dingen wie Ballmitnahme, schnellem, direktem Spiel. Das habe ich jetzt verinnerlicht, halte die Kugel nicht mehr so lange wie früher.” Selbst von Spielern, die eingewechselt werden, fordert Favre vollen Einsatz.

„Auch wenn ein Spieler nur fünf Minuten spielt, muss er etwas zeigen. Peniel Mlapa zum Beispiel hat das gegen Düsseldorf getan“, so Favre. Der Trainer ist kein Freund großer Experimente. Personelle Änderungen werden meist nur bei Verletzungen vorgenommen. Trotzdem sollen in der Rückrunde die jüngeren Spieler mehr Einsatzzeiten erhalten. Dazu wurde der Kader durch die Abgänge von Igor de Camargo und Matthias Zimmermann verkleinert.

Amin Younes ist einer der Kandidaten, die mehr Einsatzzeiten bekommen könnten. Dass er das Potenzial dafür hat, durfte er zuletzt im Europapokal-Spiel in Istanbul zeigen. Nach langer Hängepartie verlängerte der Deutsch-Libanese am Freitag den Vertrag bis 2016. Younes hatte monatelang gezögert, weil er sich mehr Vertrauen von Favre wünschte.

„Amin ist seit 2000 bei uns, da war er sieben Jahre alt. Er ist ein weiteres großes Talent aus unserem eigenen Nachwuchs, das den Sprung in die Bundesliga geschafft hat. Er hat ein unglaubliches Potenzial, und ich bin froh, dass er sich bei uns durchbeißen will. Wir sind bekannt dafür, kleine Fußballer nach oben bringen zu können“, sagte Sportdirektor Max Eberl und meinte damit Marco Marin oder auch Marco Reus. Als „Testballon“ sieht er die Bundesliga-Mannschaft aber keinesfalls. „Es wird kein halbjähriges Casting geben, in dem Ergebnisse egal sind. Ziel muss sein, jedes Spiel zu gewinnen.“

Gerne auch am Sonntag in Nürnberg.