Borussia bewahrt kühlen Kopf
Thorben Marx und Oscar Wendt zeigen defensiv eine tadellose Leistung.
Mönchengladbach. Wohl keiner der Gladbacher hat für den Derby-Triumph (2:1) gegen Fortuna Düsseldorf so auf die Zähne beißen müssen wie Thorben Marx. Der 31-Jährige war Mitte der ersten Hälfte bei einem Zweikampf übel mit Fortuna-Stürmer Dani Schahin zusammengerasselt. Ein Aufschrei, dann sank Marx zusammen, derweil tropfte Blut aus der klaffenden Wunde. Die erste Hilfe erfolgte gleich an der Seitenlinie, die Wunde über dem rechten Auge wurde sofort getackert.
„Mir brummt immer noch der Schädel, aber alles halb so schlimm“, sagte Marx, der bis zum Abpfiff durchhielt, später. Während des Spiels habe die Verletzung ihm kaum zu schaffen gemacht. „Da war ich voller Adrenalin.“ Trotz Brummschädels konnte Marx nach dem Spiel lächeln. „Die Narbe wird man sicher sehen, aber zum Glück bin ich schon verheiratet.“
Marx fiel im Derby aber nicht nur wegen des unglücklichen Zwischenfalls mit Schahin auf — er zählte auch zu den Fohlen, die vor allem während der turbulenten zweiten Hälfte einen kühlen Kopf bewahrten und halfen, gegen Düsseldorf den 400. Heimsieg in der Bundesliga einzufahren.
„Wir haben die erste Hälfte gut gespielt, haben das Spiel dominiert, sind verdient mit 2:0 in die Pause gegangen“, so Marx. Was die Borussia dann zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte, hätte jedoch „nicht passieren dürfen“.
Da präsentierte sich die Fohlen-Elf schläfrig — und wurde durch den verwandelten Handelfmeter von Schahin bestraft. Düsseldorf habe dann, so Marx, die zweite Luft bekommen. Und die Borussia ihre Konterchancen nicht genutzt. Marx: „Wir hätten das Spiel vorzeitig entscheiden können. So mussten wir bis zum Schluss zittern. Ich denke, am Ende geht der Sieg aber in Ordnung.“
Für den Mittelfeldspieler war es, trotz Wunde und Brummschädel, nach der Vertragsverlängerung bis 2015 der perfekte Wochenabschluss. „Das ist eine super Sache für mich, dass es so gekommen ist. Ich fühle mich richtig wohl bei Borussia“, so Marx. Borussia habe eine Mannschaft, die sich enorm weiterentwickeln könne. Marx: „Wir haben alle gemerkt, wie schön es ist, europäisch zu spielen. Das soll nicht die letzte Saison gewesen sein, in der wir das geschafft haben.“
Neben Thorben Marx stach Oscar Wendt positiv hervor. Auch er behielt in der hektischen Phase nach dem Anschlusstreffer der Fortunen die Übersicht. Er blieb in der Abwehrarbeit fast fehlerlos und sorgte im Zusammenspiel mit Juan Arango vor ihm immer wieder für gefährliche Situationen vor dem Düsseldorfer Tor. Der Schwede leitete mit seiner Flanke die Borussen-Führung ein.
„Oscar ist derzeit sehr selbstbewusst. ballsicher, umsichtig und behält selbst bei einem schnellen Gegenspieler wie in der zweiten Hälfte die Ruhe“, lobte Sportdirektor Max Eberl. Wendt sei derzeit eine Größe, eine Konstante im Spiel der Borussia, was auch mit der Spielpraxis und dem Vertrauen des Trainers zu tun habe. Damit dürfte es für Kapitän Filip Daems immer schwerer werden, in die Anfangsformation zu rutschen.