Mit Kovac keine Besserung: Frankfurt überfordert

Mönchengladbach (dpa) - Der schnelle Effekt durch den Trainerwechsel blieb aus, stattdessen steckt Eintracht Frankfurt unter Niko Kovac tiefer denn je im Schlamassel.

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Nach nur vier Tagen gemeinsamer Arbeit musste der Nachfolger von Armin Veh beim 0:3 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach erkennen, dass der Existenzkampf wohl bis zur letzten Minute andauern wird. „Da müssen wir einen langen Atem haben“, sagte der neue Eintracht-Coach.

Vor dem Abstiegs-Duell mit Schlusslicht Hannover 96 am kommenden Samstag trennt die Hessen nur noch ein Törchen von einem direkten Abstiegsplatz. „Das wird eines der wichtigsten Spiele der Saison“, meinte Frankfurts Torhüter Lukas Hradecky, der bei allen drei Gegentreffern unglücklich agierte.

Beim Champions-League-Anwärter vom Niederrhein hatten die nunmehr seit acht Spielen sieglosen Hessen nicht wirklich auf die Wende gehofft. „Mit dieser Mannschaft sind wir nicht auf Augenhöhe. Wir müssen uns auf die machbaren Spiele konzentrieren. Ich glaube, dass wir zuhause die notwendigen Punkte holen können“, befand Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. „Unsere Heimspiele werden auf dem Weg zum Klassenerhalt entscheidend sein“, sagte Kovac nach seiner Bundesliga-Premiere als Cheftrainer.

Gegen Hannover und Hoffenheim, in Bremen und Darmstadt - die Spiele gegen die unmittelbare Konkurrenz dürften von entscheidender Bedeutung werden. „Es ist psychologisch gut, dass wir noch 16. sind, auch die Mannschaften vor uns sind nicht weit weg. Wir haben es in der eigenen Hand“, meinte Sportdirektor Bruno Hübner.

Kovac hatte bei seinem Einstand wenig Freude. Der Coach präsentierte ein verändertes, aber keineswegs verbessertes Team. Zwar hielt die Defensive eine halbe Stunde dicht, doch mit dem Führungstreffer von Lars Stindl (36.) war die Richtung vorgegeben, Raffael mit einem spektakulären Weitschuss aus etwa 40 Metern nach einem groben Patzer von Hradecky (53.) und Mo Dahoud (79.) trafen zum verdienten Gladbacher Erfolg.

Frankfurts Keeper nahm die Gegentreffer auf seine Kappe: „Das war ein Scheiß-Tag von mir. Positiv ist vielleicht, dass ich all meine Fehler in diesem einen Spiel gemacht habe“, sagte Hradecky. Kovac nahm seinen Torhüter in Schutz und setzt in den kommenden Wochen auf dessen Stärken. „Er wird das verarbeiten und dann werden wir wieder einen guten Torwart sehen“, sagte der Trainer.

Neben einem guten Keeper benötigt Kovac auch dringend Verstärkung im Offensivbereich. Die erhoffte schnelle Rückkehr von Alexander Meier und der ebenfalls angeschlagenen Carlos Zambrano und Marc Stendera ist ein Hoffnungsschimmer. Die Mannschaft ist überzeugt, mit dem neuen Trainerteam den Klassenverbleib zu schaffen. „Wir haben viele positive Eindrücke bekommen. Er bringt sehr viel Leidenschaft bei uns rein“, befand Mannschaftskapitän Marco Russ.

Einen kleinen Erfolg konnte Kovac dann doch feiern. Mit einer Gesamtlaufleistung von 117,6 Kilometern hat das laufschwächste Team der Liga einen internen Saison-Bestwert aufgestellt und das Rennen gegen die Dauerläufer aus Gladbach (113,3) klar gewonnen.