Mit Offensivdrang beim VfL Wolfsburg (mit Video)

Im Abstiegskampf helfen der Borussia nur Siege, weiß Gladbachs Trainer Lucien Favre.

Mönchengladbach. „Im Fußball geht es häufig sehr schnell“, sagt Lucien Favre, als er nach der Bedeutung des Spiels von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg (Freitag, 20.30 Uhr) gefragt wird. Was der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten meint: Die Hoffnung, die durch den 2:1-Heimsieg gegen Schalke 04 entstanden ist, kann durch eine Niederlage gegen den Tabellen-Fünfzehnten ganz schnell dahin sein. Statt wie derzeit vier Punkte zum rettenden Ufer könnten es im schlimmsten Fall wieder sieben Punkte für den VfL sein.

Dass Unentschieden in der Situation, in der die Borussia derzeit steckt, nicht weiterhelfen, hat Favre erkannt und seinen Spielern im Training und bei den Besprechungen eingebläut. Daher lässt der Schweizer „wie zuhause, mit Risiko und nach vorne“ spielen, wie er sagt.

Personell wird er dabei am Freitagabend wohl kaum etwas ändern und vertraut der erfolgreichen Mannschaft, so wie es Vorgänger Michael Frontzeck gemacht hat. „Ich tue mich schwer damit, innerhalb der Mannschaft zu wechseln“, sagt der 53-Jährige ehrlich. Dabei wäre der zuletzt gesperrte Igor de Camargo im Sturm eine Option, oder Tony Jantschke für Tobias Levels sowie Jens Wissing für Filip Daems in der Abwehr. Doch auch am Donnerstag wie schon am Mittwoch blieb im Training seine A-Elf, die unter Favre in weißen Leibchen spielt, unverändert.

Akribisch wie in seiner ersten Trainingswoche hat Favre in den vergangenen Tagen mit den Spielern gearbeitet. Immer wieder unterbrach der Trainer dabei das Geschehen und schob die Spieler. „Es sind Details, die entscheiden. Zwei Meter von der Idealposition entfernt zu stehen, kann viel ausmachen“, erklärt Favre, der weiß, dass „taktische Fehler nicht so einfach zu korrigieren“ sind. Dafür hat er unter anderem mit mehreren Spielern einzeln Videoanalyse betrieben und bereitet das Team seit Donnerstagmittag im Kurz-Trainingslager am Tankumsee in Niedersachsen vor. Das Team war um 13 Uhr im Borussia-Park aufgebrochen und mit dem Zug von Düsseldorf aus gefahren.

Was die Bedeutung des als Abstiegsgipfel titulierten Duells angeht, sind sich die Spieler bewusst, was von ihnen gefordert wird. „Es wird eine ganz schwere Aufgabe in Wolfsburg. Beide Teams stehen unter Druck und stehen nicht da, wo sie hin wollen. Wenn wir die Leistung aus dem Schalke-Spiel auf den Platz bringen, haben wir eine große Chance“, sagt Tobias Levels, der eine Chance darin sieht, dass Wolfsburg „als Mannschaft nicht so gut funktioniert“.

Patrick Herrmann berichtet: „Der Trainer hat gesagt, es ist ein ganz wichtiges Spiel. Ein Sieg in Wolfsburg wäre Gold wert, dann wären wir dran mit einem Punkt.“ Sportdirektor Max Eberl meint: „Wir müssen in Wolfsburg das bestätigen, was wir in der Rückrunde bereits sehr gut gemacht haben.“ Sonst geht es schnell wieder abwärts.