Nach dem 0:1 droht der Abstieg
André Schürrle entscheidet das Spiel für Mainz. Gelb-Rot für Borussias Mike Hanke ein Rückschlag.
Mainz. Auf dem Weg zum Bruchweg begegnet man der Zukunft in Mainz. In kräftigem Rot leuchtet die Arena, die neue Heimat des FSV, in die der selbsternannte Karnevalsverein in wenigen Wochen einziehen wird.
Natürlich ausgestattet mit einem Solardach. Der Klub denkt schließlich nach vorne, vielleicht reicht es ja sogar für die Europa League, wie die Mainzer Fans hoffen. „Yes, we can“, steht auf den Mainzer Spruchbändern.
Der letzte Auftritt im alten Stadion endete mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach. Den entscheidenden Treffer markierte André Schürrle in der 87. Minute. Der Abstieg der Borussia scheint mit dieser Niederlage so gut wie besiegelt.
Die Gladbacher Fans hatten optimistisch plakatiert: „Mit dem Derbysieg im Nacken den Klassenerhalt packen“. Marco Reus hoffte vergeblich darauf, „zumindest für eine Nacht auf dem Relegationsplatz zu stehen“. Sportdirektor Max Eberl prognostizierte gar, „verrückte Ergebnisse gibt es bis zum Ende“. Fragt sich nur, mit welchem Ende für den Klub und auch für seine weitere Zukunft bei der Borussia.
Die zu Beginn der Saison furios gestarteten Mainzer waren am Bruchweg ins Stottern gekommen und konnten seit November kein Heimspiel mehr gewinnen. Bis zum Sieg gegen den Abstiegskandidaten.
Trainer Thomas Tuchel hatte Offensive pur verordnet und mit Allagui, Schürrle, Risse und Holtby auf den totalen Angriff gesetzt. Auch Gladbachs Trainer Lucien Favre brachte mit Hanke, Idrissou, Reuss und Arango vier Offensivkräfte und bot die gleiche Mannschaft auf wie beim 5:1-Triumph gegen den 1. FC Köln.
Doch bei allem Angriffsdrang blieben klare Torchancen Mangelware, bis auf die Möglichkeiten von Schürrle (2./35.) sowie der von Reus (21.) und einem Freistoß von Arango (45.). Auch im zweiten Spielabschnitt versuchten beide Mannschaften, das Spiel des Gegners bereits im Mittelfeld zu stören. Gladbach verlor, auch weil sich Mike Hanke ein dummes Foul am Ex-Gladbacher Eugen Polanski leistete, die Ampelkarte (53.) von Schiedsrichter Deniz Aytekin sah und seine Mannschaft damit frühzeitig schwächte.
Die Gelb-Rote Karte für Hanke war bereits Borussias achter Platzverweis der Saison. Hankes erste Verwarnung (28.) dagegen war nicht wirklich ein gelbwürdiges Vergehen. „Die erste gelbe Karte war ein Witz“, sagte Hanke. „Aber heute war alles irgendwie gegen uns. Das ist ganz bitter.“