Borussia „Diese Zahl macht mich wahnsinnig stolz"

Patrick Herrmann nähert sich mit seiner 300. Pflichtpartie den „Top-Zehn“-Rekordspielern der Borussia an.

So jubelte Patrick Herrmann über seinen Treffer zum 3:0 in der vergangenen Saison gegen Bayern. Jetzt freut er sich über seinen 300. Einsatz.

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Sein Jubiläums-Spiel, seine Fan-Kurve – doch nicht sein Treffer. Für Patrick Herrmann wäre es die Krönung gewesen, hätte er am vergangenen Sonntag im rheinischen Nachbarschaftsduell gegen Fortuna Düsseldorf in der 54. Spielminute das 1:1 erzielt. Herrmann aber scheiterte nach der präzisen Flanke von Linksverteidiger Oscar Wendt ziemlich freistehend am starken Düsseldorfer Torhüter Zack Steffen. ,,Natürlich musste ich den machen. Da war mein Abschluss sicher nicht gut. Steffen hat allerdings auch klasse reagiert“, sagte Herrmann später in den Katakomben des Borussia-Parks.

Es war sein 300. Pflichtspiel für Borussia Mönchengladbach und darüber freut sich Herrmann merklich. ,,Mir war das vor dem Spiel gar nicht bewusst. Ich habe es erst auf der Anzeigetafel im Stadion gelesen. Diese Zahl macht mich wahnsinnig stolz“, sagte der 28-Jährige und gab diesem Stolz dann auch in den sozialen Medien Ausdruck. „300 Pflichtspiele für Borussia, welch eine Ehre für mich. Danke für die schönen Erinnerungen wie Rom, Florenz, München und viele andere. Ich werde sie mein Leben lang nicht vergessen. Danke für alles und auf die nächsten 300“, postete Herrmann bei Instagram.

Elf Jahre und drei Monate sind vergangen, seitdem Patrick Herrmann 2008 mit zarten 17 Lenzen vom 1. FC Saarbrücken aus in den „Fohlenstall“ wechselte. Der Kurs von Herrmann führt seither in Richtung „Top-Zehn“ der Rekordspieler von Borussia Mönchengladbach. Bis zum da platzierten Ewald Lienen fehlen dem flinken Angreifer lediglich noch 24 Einsätze, sein Vertrag aber läuft ja noch bis 2022.

Nimmt man die Einsätze in den Jugend-Mannschaften der Borussia hinzu, dann hat Herrmann sogar bereits 345 Spiele im Trikot mit der schwarz-weißen Raute bestritten und dabei 62 Treffer sowie 48 Tor-Vorlagen verbucht. Mit seinem bislang letzten Treffer hatte der Saarländer am 26. Januar gegen den FC Augsburg den bis zum vergangenen Sonntag letzten Gladbacher Heimsieg gesichert.

Patrick Herrmann akzeptiert
die ihm zugedachte Rolle

Damals war er eingewechselt worden, gegen die Fortuna durfte er nun erstmals in dieser Saison von Beginn an auflaufen. ,,Ich hatte schon vor dem Derby beim 1. FC Köln ein unglaubliches Feuer in Patricks Augen gesehen“, sagte Trainer Marco Rose.

Patrick Herrmann liebt und lebt „seine“ Borussia. Die Identifikation ist riesig und als im vergangenen Winter ob seiner geringen Chancen bei Dieter Hecking ein Wechsel zum VfB Stuttgart schon so gut wie besiegelt schien, war die Trauer groß. ,,Ich wollte nie weg“, meinte Herrmann.

Dabei ist ihm durchaus bewusst, im üppig besetzten Angriff kaum einen Stammplatz generieren zu können. Rose aber schätzt Tempo- und Dribbling-Qualitäten des eben auch aus Gründen seiner Identifikation wichtigen Publikumslieblings. Sie bedeuten für den Trainer selbst von der Bank aus einen neuen Impuls.

Herrmann akzeptiert die ihm zugedachte Rolle. ,,Der Trainer will ja auch rotieren, ich werde meine Einsätze also schon bekommen“, sagte der zweimalige A-Nationalspieler bereits im exklusiven Gespräch mit der WZ während des Trainingslagers am Tegernsee. Patrick Herrmann wird in der Liste von Borussias Rekordspielern weiter klettern, vielleicht bereits am Samstag in Sinsheim gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Herrmanns Eifer im Training und sein Feuer in den Augen bleiben Rose zumindest nicht verborgen.