Reus vergibt die beste Chance - Nullnummer in Wolfsburg
Wolfsburg. Borussia Mönchengladbach bleibt in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga weiter ungeschlagen. Nach den Auftakt-Erfolgen gegen Bayern München und VfB Stuttgart erkämpfte die Elf vom Niederrhein am Samstag beim heimstarken VfL Wolfsburg ein 0:0-Remis und belegt weiterhin Rang vier in der Tabelle.
Bereits am Mittwoch haben die Gladbacher das nächste schwere Auswärtsspiel vor der Brust, wenn sie im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Hertha BSC im Berliner Olympiastadion antreten müssen.
Der Moment des Spiels: Nur wenige Augenblicke nach dem Schlusspfiff staunte Borussen-Trainer Lucien Favre nicht schlecht. Er sollte die Frage beantworten, ob das 0:0 in Wolfsburg ein Rückschlag für seine Elf bedeute. Favres cooler Konter: „Sind Sie verrückt? Wir haben aus den Spielen gegen Bayern, in Stuttgart und in Wolfsburg sieben Punkte geholt.“
Der Spieler des Spiels: Er ist erst 19 Jahre alt, aber seit Wochen und Monaten ein großer Rückhalt für die Fohlen-Elf. Auch in Wolfsburg präsentierte sich Marc-André ter Stegen in bestechender Form, war trotz der klirrenden Kälte sofort auf Betriebstemperatur. Wenn der Borussen-Torhüter in der VW-Arena gebraucht wurde, war er zur Stelle, entschärfte mit großer Klasse die wenigen Großchancen der Wolfsburger.
Der Aufreger des Spiels: Es lief die 69. Spielminute, als Borussias Offensiv-Ass Marco Reus nach Pass von Patrick Herrmann völlig alleine und mit hohem Tempo auf das Gehäuse der Wolfsburger zulief. Die rund 5000 mitgereisten Gladbacher Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch Reus brachte das Kunststück fertig, den Ball meterweit an Keeper Benaglio und dem Tor vorbeizuschießen. „Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen, dass darf nicht passieren. Ich wollte den Ball mit dem Außenrist ins lange Eck schieben. Es tut mir leid“, so ein sichtlich geknickter Reus nach dem Abpfiff.
Chronik des Spiels: Trotz sibirischer Kälte in der offiziell ausverkauften Wolfsburger Arena bekamen die Zuschauer zu Beginn der Partie einige gute Spielzüge geboten. Nach drei Siegen in Folge präsentierten sich die Borussen mit breiter Brust und bestimmten zunächst auch bei den „Wölfen“ das Geschehen. Gladbach agierte ballsicher und hatte mehr Ballbesitz. Durch Brouwers (31.) und Mike Hanke (36.) trafen die Gäste vom Niederrhein auch ins Wolfsburger Tor - in beiden Fällen entschied Schiedsrichter Peter Gagelmann allerdings auf Abseits.
Nach der Pause brachte Wolfsburgs Trainer Felix Magath Mandzukic für Sissoko, die Hausherren aus der Autostadt gingen auch viel energischer zur Sache. Folge: Wolfsburg erspielte sich mehrere gute Chancen, die besten hatten Felipe Lopes (53.) per Kopf und Josué (56.) mit einem satten Schuss, den Gladbachs Keeper ter Stegen jedoch parierte. Wenige Minuten später jubelten die Wolfsburger Fans dann, doch der Treffer des eingewechselten Giovanni Sio (65.) wurde ebenfalls wegen einer Abseitsstellung vom Unparteiischen nicht anerkannt.
Die Borussen lauerten über weite Strecken von Durchgang zwei fast ausschließlich auf Konter - und hätten durch Nationalspieler Marco Reus (69.) auch in Führung gehen müssen. Doch der 22-Jährige hatte frei vor Benaglio einen völligen Blackout. So mussten die Fohlen noch um den einen Punkt zittern, weil Wolfsburg in der Schlussphase alle Kräfte bündelte und auf die Entscheidung drängte. Doch dank einer erneut starken Abwehrleistung reichte es am Ende für die Gladbacher zu einem insgesamt verdienten Auswärtspunkt.