Sieg in Frankfurt: Gladbach schöpft Hoffnung
Frankfurt (dpa) - Durch ein Tor sechs Minuten vor dem Schlusspfiff durch Igor de Camargo hat Borussia Mönchengladbach im Abstiegskampf neue Hoffnung geschöpft. Durch den Treffer des belgischen Nationalspielers zum 1:0 (0:0)-Sieg bei Eintracht Frankfurt machte das Tabellenschlusslicht Boden gut.
Nach dem Erfolg sind die Gladbacher nun mit 16 Zählern punktgleich mit dem Vorletzten VfB Stuttgart. Die Schwaben kommen am 6. Februar nach Mönchengladbach. „Wir haben den Anschluss geschafft“, sagte Trainer Michael Frontzeck. „Nun wollen wir endlich auch einmal zu Hause gewinnen. Wir haben noch etwas gut zu machen“, sagte Gladbachs Trainer und hofft auf den ersten Heimsieg der Saison. Drei Punkte sind es noch für die Borussia bis auf einen Relegationsplatz, den die Kölner belegen.
„Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Die Frankfurter sind fußballtechnisch eine gute Mannschaft. Wir haben in der zweiten Halbzeit mehr Präsenz gezeigt“, meinte Frontzeck.
Vor 43 700 Zuschauern in der Commerzbank-Arena waren die Frankfurter über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft. Allein Caio hätte zum Torhelden werden können. Die Borussia dagegen spielte erst nach der Pause richtig Fußball und kam über Kampf ins Spiel. So gesehen war der Erfolg dann doch noch verdient. „Normal müssen wir zwei oder drei Tore mehr machen. Wir müssen jetzt langsam an Stuttgart denken. Wir müssen weiter arbeiten, um aus der Situation rauszukommen“, sagte de Camargo, der sein Tor seinem einjährigen Sohn Enzo widmete.
Frankfurt gelang in den letzten fünf Spielen nur ein mageres Tor - dieser Treffer reichte immerhin für drei Punkte gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund. Gegen den Tabellenletzten blamierten sich die Hessen. „Das war ein guter Konter. Aber auch wir hätten gewinnen können“, sagte Frankfurts Trainer Michael Skibbe. „Wir haben viele gute Tormöglichkeiten herausgespielt. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, aber am Ende verloren.“
Schon 20 Minuten vor Schluss hatte de Camargo schon einmal gejubelt, doch seinen Kopfball wehrte Eintracht-Keeper Oka Nikolov spektakulär ab. Ob vor oder hinter der Linie blieb unklar. Selbst die TV-Zeitlupe konnte keine Klarheit schaffen. Es war aber wohl kein Tor. „Wenn das Spiel so ausgeht, dann ist mir das egal“, sagte Frontzeck.
Vor der Pause gab die Eintracht den Ton an. Im 200. Bundesliga- Spiel von Trainer Skibbe spielten die Frankfurter gefällig, waren die weitaus bessere Mannschaft. Doch Tore gab es zunächst nicht. „Wir sind nicht aggressiv genug“, klagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl in der Pause.
Allein der abwanderungswillige Brasilianer Caio, der unter der Woche für drei Millionen Euro nach Moskau hatte wechseln wollen, hätte mit Toren viel Werbung in eigener Sache machen können. Sein Wechsel nach Russland war nach dem Medizincheck geplatzt, gegen Gladbach war er topfit, aber glücklos. Erstmals knallte er nach neun Minuten das Leder gefährlich auf das Tor der Gladbacher. Dann ging ein Freistoß (21.) knapp vorbei. In der 33. Minute traf er sogar den Pfosten. Zwei Minuten vor der Pause wäre er beinahe mit einem Freistoß erfolgreich gewesen. Skibbe konnte es kaum glauben, sagte aber trotzdem: „Ich bin froh, dass er noch da ist.“