Sieg lässt Gladbach jubeln
Borussia ist nun nach dem 2:1-Heimerfolg gegen Hannover Tabellenfünfter.
Mönchengladbach. Lucien Favre lächelte zufrieden, als er nach dem 2:1-Triumph der Gladbacher gegen Hannover 96 den Kabinen-Trakt im Borussia-Park betrat. Der Cheftrainer plauderte kurz mit einem Balljungen, nahm diesen herzlich in den Arm, dann stellte sich Favre entspannt den Fragen der Medien. Derweil hüpften draußen auf dem Rasen seine Profis im Gleichtakt mit den VfL-Treuen in der Nordkurve, feierten ausgelassen den hart erkämpften Heim-Triumph im Duell der Bayern-Bezwinger.
Gänsehaut-Atmosphäre, Borussia obenauf — und mit Platz fünf in der Tabelle zurück im Rennen um die internationalen Plätze. „Wir haben gut gespielt“, bemerkte Favre: „Wir wollten unbedingt die drei Punkte holen. Und das ist gegen eine Mannschaft wie Hannover sehr, sehr schwer — besonders, wenn man das Spiel machen muss.“
In der Tat spielten die Fohlen gegen überaus kompakte und disziplinierte Niedersachsen nicht ganz so frechen und unbekümmerten Voll-Dampf-Fußball wie bei der Heim-Gala gegen Leverkusen (2:2). Dafür zeigte sich die Favre-Elf im Abschluss effektiver. Allen voran Nationalspieler Marco Reus, der mit seinem Doppelpack (21./51.) einen großen Anteil daran hatte, dass diesmal das Ergebnis stimmte, die Borussen den vierten Heim-Sieg einfahren konnten und weiterhin in der eigenen Arena ungeschlagen sind.
„Ich habe mich sehr für Marco gefreut, dass er die beiden Tore gemacht hat. Einmal mit links, einmal mit rechts. Das war überragend“, lobte Favre seinen Musterschüler — und schob schmunzelnd hinterher: „Es fehlt ihm nur noch ein Kopfball-Treffer. Daran können wir noch arbeiten.“ Auch der Gegner aus Hannover musste neidlos anerkennen, dass Wirbelwind Reus den Unterschied in einer packenden und rasanten Partie ausgemacht hatte. „Ein sehr gutes Spiel der Gladbacher Offensive, die uns immer wieder mit Marco Reus in Schwierigkeiten gebracht hat“, so ‘96-Coach Mirko Slomka, „er ist ein toller Spieler.“
Reus selbst machte um seinen berauschenden Auftritt keinen allzu großen Bohei: „Es ist immer gut, wenn man trifft und der Mannschaft helfen kann. Ich hätte mich aber genauso gefreut, wenn jemand anders den Sieg für uns klargemacht hätte.“ Keine gespielte Zurückhaltung des 22-Jährigen, der ergänzte: „Mir wäre lieber, wir würden mehr über die Erfolge der Mannschaft reden, statt ständig über mich.“ Lässt er weitere Vorstellungen wie nun gegen Hannover folgen, lässt sich das jedoch kaum vermeiden.