Trainingslager: Profikicker schwitzen in Goch

In einem Sporthotel am Niederrhein treffen sich jährlich Klubs aus ganz Europa.

Goch. Schwere Beine, Muskelkater, große Erschöpfung - die Fußballer machen momentan harte Zeiten durch. Alle Vereine, egal ob im Profi- oder Amateurbereich, bereiten sich auf die neue Saison vor. Das heißt für die Kicker hartes Training mit langen Laufeinheiten und kraftraubenden Sprungübungen.

In der Fußballszene hat sich inzwischen herumgesprochen, dass man die Muskeln im Gocher Sporthotel "De Poort" vorzüglich stählen kann. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Profiteams aus Europa an den Niederrhein gekommen.

"Vor allem aus Osteuropa kommen die Mannschaften sehr gerne nach Goch", sagt Hoteldirektor Uli Büssers. Derzeit hat er die rumänischen Spitzenteams Rapid Bukarest und FC Vaslui sowie den mehrfachen bulgarischen Meister Lokomotive Sofia einquartiert. "Die Bulgaren sind schon zum vierten Mal bei uns. Sie schätzen die Region und die gute Anbindung zum Flughafen Weeze", ergänzt Büssers.

Für den Hoteldirektor - als Co-Trainer des A-Ligisten SV Grefrath selbst ein Fußballverrückter - sind die Sommermonate Stress pur: "Das komplette Personal muss flexibler sein als sonst. Da wird oft kurz vor einem Testspiel der Speiseplan umgeschmissen. Bei Verletzungen muss schnellstens ein Arzt besorgt werden und die Trainingsplätze müssen immer in einem Top-Zustand sein." Die Profis erwarten eine Rundum-Betreuung.

/Auch Testspiele müssen kurzfristig drin sein. Dann greift Büssers zum Hörer und organisiert Partien gegen hiesige Amateurteams. So kamen die Kicker vom Niederrheinligisten VfR Fischeln in den Genuss, gegen die Rumänen vom FC Vaslui zu spielen. Fischeln verlor mit 0:2.

Laut Büssers profitiert mittlerweile die gesamte Region um Goch von den Trainingslagern im Hotel. "So ziehen die Testspiele in der Umgebung viele Zuschauer an." Der FC Vaslui spielte unter anderem gegen Alemannia Aachen und den frischgebackenen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. "Die Spiele waren in Gaesdonk und Asperden. Für die kleinen Orte ist das eine tolle Sache", findet Uli Büssers.

Auch wenn die Osteuropäer nicht zur absoluten Fußball-Elite gehören, können die Zuschauer den Profis mal über die Schulter schauen. "Beim FC Vaslui sind rumänische Nationalspieler dabei. Außerdem Profis aus Brasilien und Tschechien", erklärt der Direktor.

Wenn die Fußballsaison Mitte August begonnen hat, kehrt in Goch aber noch keine Ruhe ein. "Dann kommen die Fußball-Damen. Bei denen beginnt die Saison erst am 20. September", sagt Büssers. Für August hat sich die SG Essen-Schönebeck, für September der Pokal- und Uefa-Cup-Sieger FCR Duisburg angesagt.