Viel Begeisterung für die neue Saison

Tausende beim Auftakt, Profis auf Tuchfühlung und noch viel Arbeit für Favre.

Mönchengladbach. Der Ball ist rund, und so ist es kein Wunder, dass sich an diesem Wochenende alles darum dreht. Gut, dass Borussenfans geduldig sind, denn der Zustrom ist trotz des zweifelhaften Wetters, kalt und mit Regen durchwachsen, so groß, dass sich überall lange Schlangen bilden.

So warten Jacob Schulze und seine Familie eine Stunde lang darauf, auf der Tribüne Autogramme von ihren Stars zu bekommen. Die Familie ist seit Netzers Zeiten Gladbach-Fan und fährt die 574 Kilometer von Eckernförde zum Stadion diverse Male im Jahr. „Im nächsten Jahr wünschen wir uns einen einstelligen Tabellen-Platz und den Gewinn des DFB-Pokals“, sagt Vater Jan. „Berlin ist für uns dichter“, sagt die Mutter.

Als sich sein Idol, Igor de Camargo, mit dem elfjährigen Jacob fotografieren lässt, offenbaren beide, der kleine Blonde und der große Dunkle, das gleiche bezaubernde Raubtierlächeln. Der Borussen-Retter hatte zuvor seinem kleinen Sohn das Gelände und das Fest gezeigt, wo sich auch an allen Spielgeräten, Torwänden, Formel-1-Simulator und Kinder-Bungee lange Schlangen bildeten.

Auf der Bühne des Hauptsponsors Postbank zeigte der Norweger Horvard Nordtveit mit sehr guten Deutschkenntnissen, wie gut er sich hier eingelebt hat. Um 12.30 Uhr ging dann für Tausende Fans die Sonne auf: Dante und Marco Reus verkündeten unter lautem Jubel, dass sie in der nächsten Saison bei der Elf vom Niederrhein mitspielen werden. „Wir hätten sie um alles Geld der Welt nicht abgegeben“, sagt Borussen-Präsident Rolf Königs. Mit grünem Cashmere-Pullover lässig um die Schultern drapiert wünscht er sich „eine ruhigere Saison.“

Zeitgleich mit dem Auftritt der Profi-Kicker ist er mit seinem Präsidium auf der anderen Bühne und würdigt „das doppelte Lottchen“, wie er den Aufstieg beider Damenmannschaften in die nächst höhere Liga nennt. So hatte er Grund, die Mannschaften nach ihrem Aufstieg zu einem feinen Brunch zu laden. „Wir bekamen ein Trikot, einen Ball mit den Autogrammen der Damenteams als Dank um unsere Verdienste für den Frauen-Fußball.“

Auch Abwehrspieler Martin Stranzl setzt auf den Charme von Damen, als er nach Verbesserungsvorschlägen für die nächste Saison befragt wird. Er wünscht sich den Auftritt von Cheerleadern.