Talfahrt Werder-Krise wird immer schlimmer: 0:1 gegen Gladbach

Bremen (dpa) - Trotz der vierten Niederlage in Serie und des Absturzes auf Platz 16 darf Trainer Alexander Nouri bei Werder Bremen vorerst weitermachen.

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Sportdirektor Frank Baumann sprach dem Coach nach dem 0:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach erst einmal das Vertrauen aus. „Ja“, antwortete Baumann auf die Frage, ob es richtig sei, dass der Coach nach wie vor nicht zur Disposition stünde. Vielmehr nahm der tief enttäuschte Baumann die Spieler in die Pflicht. Man werde sich intensiv anschauen, „wer weiter würdig ist, das Trikot von Werder Bremen zu tragen“, sagte der Sportdirektor.

Nouri hatte im September 2016 die Nachfolge von Viktor Skripnik angetreten und das Team gegen Ende des Jahres erst einmal von den Abstiegsrängen weggeführt. Durch vier Niederlagen in Serie zu Beginn dieses Jahres sind die Bremer inzwischen aber wieder auf Platz 16 abgerutscht. Die Lage sei „sehr schwierig“, gestand Baummann. Gegen Mainz soll am Samstag dennoch wieder Nouri auf der Bank sitzen.

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Er spüre weiter das Vertrauen, sagte auch Nouri. „Ich stehe in einem ständigen und vertrauensvollen Austausch mit Frank Baumann.“ Gleichwohl weiß auch der 37-Jährige, dass er nun schnell punkten muss. Am Samstag geht es nach Mainz, danach stehen die Duelle mit den ebenfalls im Tabellenkeller stehenden Clubs Wolfsburg und Darmstadt an. Es stünden nun „definitiv“ wichtige Wochen an, gestand Nouri, der nach dem erneuten Rückschlag etwas ratlos wirkte. „Wir haben uns das Glück heute nicht hart genug erarbeitet, es nicht hart genug erzwungen“, kritisierte Nouri sein Team.

Bei den Gladbachern herrschte dagegen beste Stimmung. „Natürlich sind wir zufrieden“, sagte Sportdirektor Max Eberl. „Die Symbiose zwischen Offensive und Defensive stimmt wieder“, sagte Eberl. Die Borussia ist unter dem neuen Trainer Dieter Hecking weiter ungeschlagen. Nach drei Siegen und einem Remis in der Liga hat sich die Elf vom Niederrhein inzwischen aller Abstiegssorgen entledigt. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt“, sagte Gladbachs Trainer Hecking, der in der Winterpause den glücklosen André Schubert abgelöst hatte.

Vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielte Thorgan Hazard bereits in der zwölften Minute den Siegtreffer für die Gladbacher, die während der Woche auch im DFB-Pokal in die nächste Runde eingezogen waren. Die Gladbacher hatten die Partie danach sicher im Griff. Nur einmal wurden die Bremer wirklich gefährlich, als Serge Gnabry schön Fin Bartels freispielte. Bartels scheiterte aber am stark reagierenden Yann Sommer im Borussen-Tor (17.).

Auf der Gegenseite versäumten es die Gäste, schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen. Erst vertändelte Patrick Herrmann nach Kramer-Zuspiel leichtfertig. Dann schoss André Hahn volley über das Tor. Nouri reagierte in der Pause auf den recht leblosen Auftritt seines Teams und brachte unter anderem in Claudio Pizarro eine neue Offensivkraft. Doch wirklich überzeugen konnten die Hanseaten weiter nicht. Zwar war Bremen nun feldüberlegen, richtig gefährlich wurden die Gastgeber aber kaum. Da die Gladbacher die nötige Konsequenz in ihren Aktionen aber vermissen ließen, blieb die Partie bis zum Schluss offen. Doch für den ersten Werder-Punkt im neuen Jahr reichte es nicht mehr.